KLASSENTREFFEN
Acht Meistertitel, ein Europapokalsieger – mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich sechs ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Wehen Wiesbaden - Zwickau 3:0 Zwickaus Trainer Torsten Ziegner war sauer. »Alles was wir nach der Winterpause gut gemacht haben, ist diesmal schief gelaufen«, sagte er. Zwickau wirkte trotz der Erfolgsserie völlig verunsichert, produzierte Fehler in Abwehr und Angriff. Wehen mit seinem neuen Trainer Rüdiger Rehm brauchte nicht einmal eine überragende Leistung. »Ich habe keine Erklärung dafür, warum das heute so gelaufen ist«, sagte Stürmer-Routinier Ronny König. Statt auf die Nichtabstiegsplätze zu klettern, ist Zwickau nun wieder Vorletzter. Magdeburg - Osnabrück 3:0 Klarer Erfolg im Verfolgerduell, der erste Sieg in diesem Jahr ist gesichert. Damit übernahm Magdeburg den zweiten Platz. »Wir sind überglücklich, dass wir den ersten Dreier 2017 eingefahren haben«, sagte Trainer Jens Härtel.« Florian Kath (13. Minute), Christian Beck (54.) und Marius Sowislo (83.) erzielten die Tore. In der zweiten Halbzeit scheiterten beide Teams mit Foulelfmetern – beide Male parierten die jeweiligen Verursacher im Tor. Mit 38 Punkten schob sich Magdeburg an den Osnabrückern (36) vorbei. Es war der erste Sieg seit dem 3:1 bei den Sportfreunde Lotte am 17. Dezember 2016. Danach folgten eine Niederlage und zwei Unentschieden. Jetzt aber ist nur noch der MSV Duisburg (45) vor den Elbestädtern – und bei den Meiderichern müssen die Magdeburger am Freitag antreten. Rostock - Halle 1:0 Der erste Hansa-Sieg in diesem Jahr und der erste »Dreier« daheim seit fünf Monaten für die Rostocker hat Folgen für Halle. Der Sprung auf Platz drei blieb den Gästen dadurch nicht vergönnt. Marcus Hoffmann erzielte in der 80. Minute den Treffer für die Rostocker, die seit September vergangenen Jahres im Ostseestadion nicht mehr gewonnen hatten. Die Mannschaft von Trainer Christian Brand hat nun sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang. Chemnitz - Aalen 0:1 Der Chemnitzer FC verlor erstmals in der Rückrunde. Trainer Sven Köhler schilderte es so: »In der ersten Halbzeit haben wir es nicht geschafft, aus unserem Ballbesitz Kapital zu schlagen.« Und in der zweiten Halbzeit musste seine Mannschaft mit einem Spieler weniger auskommen. Dennis Grote sah in der 47. Minute wegen Meckerns die Rote Karte. »Meine Mannschaft hat dennoch versucht, weiter nach vorn zu agieren, konnte sich dann aber keine großen Chancen herausarbeiten«, sagte Köhler. Und so blieb es beim einzigen Tor der Partie vor 6084 Zuschauern durch Rico Preißinger in der elften Minute. Erfurt - Lotte 0:3 Es wird immer enger für Erfurt. Nur noch ein Punkt trennt die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer von einem Abstiegsrang. Vor 4119 Zuschauern im Steigerwaldstadion fiel die Entscheidung zugunsten des DFBPokalschrecks aus Lotte in der Schlussviertelstunde: Saliou Sane (77./89.) und Kevin Freiberger (86.) trafen. Mitentscheidend war die GelbRote Karte gegen Erfurts Lindon Vocaj (81. Minute). »Bis zum 0:1 hatten wir das Spiel völlig im Griff«, meinte Krämer: »Ich bin über weite Strecken mit meiner Mannschaft – so doof sich das auch anhört – trotz des 0:3 zufrieden.« Allerdings haderte er mit der Höhe der Niederlage. »Besonders ärgert mich noch das dritte Gegentor, da zum Schluss auch das Torverhältnis eine Rolle spielen kann.«