Bill Gates und Gerd Müller Hand in Hand
Bill Gates mischt mit seiner Bill & Melinda Gates-Stiftung seit Jahren die Entwicklungszusammenarbeit auf. Allein in Kooperationsprojekte mit dem deutschen Entwicklungsministerium (BMZ) hat die Gates-Stiftung über 150 Millionen Euro in den vergangenen Jahren investiert. Nun haben Entwicklungsminister Gerd Müller und Bill Gates am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz eine Vereinbarung über den Ausbau der Kooperation unterzeichnet.
Was sich auf den ersten Blick als eine »Win-win-Situation« darstellt – Philanthropen greifen einem »schwindsüchtigen« Staat in der globalen Armutsbekämpfung unter die Arme – ist bei genauerem Hinsehen alles andere als unproblematisch. Viel ist über die bisherigen Kooperationsprojekte Gates/BMZ nicht bekannt, nichts über die Beteiligung der Menschen vor Ort, deren Mangel bei Gates-Projekten von afrikanischen Organisationen vielfach kritisiert wurde, nichts über eine eventuelle Verquickung von Geschäftsinteressen, nichts über demokratische Kontrolle. Dass die Gates-Stiftung mit Hilfe von Gentechnik, HybridSaatgut, chemischen Düngern und Pestiziden die afrikanische Landwirtschaft in Kooperation mit Agrarmultis »modernisieren« will, spricht Bände. Müller hat damit kein Problem, der Weltagrarrat schon: Er hat sich für ökologische, partizipative und kleinteilige Lösungen ausgesprochen – auf wissenschaftlicher Basis. Das war 2008. Müller und Gates haben das geflissentlich überhört.