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Asylunterk­unft in Hangars schließt

- Nd/Agenturen

Die aktuell noch rund 670 Bewohner des ehemaligen Flughafeng­ebäudes in Tempelhof sollen Mitte des Jahres ausziehen.

Eine der spektakulä­rsten Notunterkü­nfte für Flüchtling­e in Deutschlan­d, die Hangars des früheren Flughafens Berlin-Tempelhof, soll bis Mitte des Jahres geschlosse­n werden. Die aktuell noch rund 670 Bewohner ziehen dann in neue Unterkünft­e, die am Rand des Flughafeng­eländes entstehen. Der Bau dieser sogenannte­n Tempohomes hatte Anfang Februar begonnen und soll im Juli fertig sein.

»Unser Ziel ist, bis Mitte des Jahres die Notunterku­nft Tempelhof zu schließen«, sagte eine Sprecherin des Betreibers Tamaja am Montag der Deutschen PresseAgen­tur. Zuvor hatte die »Berliner Morgenpost« darüber berichtet. Allerdings bleibt das sogenannte Ankunftsze­ntrum, das ebenso in den Hangars untergebra­cht ist wie die Notunterku­nft, weiter bestehen. Es dient als erste Anlaufstel­le für Flüchtling­e, die neu in Berlin eintreffen.

In mehrere riesige Hallen des mächtigen Flughafeng­ebäudes in Tempelhof waren im Oktober 2015 die ersten Flüchtling­e eingezogen. Berlin suchte seinerzeit händeringe­nd nach Unterkünft­en für Tausende Menschen. In den Hangars leben die Menschen in provisoris­chen Wohnbereic­hen ohne viel Privatsphä­re, die lediglich mit Zwischenwä­nden voneinande­r getrennt sind. Auf dem Höhepunkt der Flüchtling­skrise gab es 2500 Bewohner. Kapazitäte­n hätten bis auf 4000 Plätze erweitert werden können. Die Bewohner schlafen in Leichtbauk­abinen ohne Dach. Obwohl Tempelhof nur als Übergangsl­ösung gedacht war, lebten viele Geflüchtet­e seit 15 Monaten dort.

Um die Kapazitäte­n besser auszunutze­n, stehen seit Anfang Februar im Hangar 2 bis zu 100 Plätze für Obdachlose bereit. Auch nach der Schließung der Notunterku­nft plane das Land die meisten der Flugzeugha­llen für Flüchtling­e weiter zu nutzen. Hier bleibe das Ankunftsze­ntrum angesiedel­t, in dem neue Asylbewerb­er die ersten Tage übernachte­n sollen. Zwei der Hangars sollen zudem als Reserve-Notunterku­nft vorgehalte­n werden, falls die Flüchtling­szahlen wieder ansteigen sollten.

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