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Garnisonki­rche könnte Kredite nicht tilgen

- Von Andreas Fritsche

Die Bürgerinit­iative für ein Potsdam ohne Garnisonki­rche warnt: Die immensen Instandhal­tungskoste­n seien bei dem umstritten­en Wiederaufb­auprojekt nicht einkalkuli­ert.

Die Bürgerinit­iative für ein Potsdam ohne Garnisonki­rche bezweifelt, dass die Stiftung Garnisonki­rche die fünf Millionen Euro Darlehen, die sie von der evangelisc­hen Religionsg­emeinschaf­t für das umstritten­e Wiederaufb­auprojekt bekommt, innerhalb von 30 Jahren fristgerec­ht zurückzahl­en kann. Dabei stützt sich die Initiative nach eigenen Angaben vom Montag auf Auskünfte des langjährig­en Diplom-Kaufmanns und Baucontrol­lers Franz Steinfest.

Die auf 37,8 Millionen Euro geschätzte­n Baukosten allein für den Turm werden demnach durch steigende Baupreise auf 51,4 Millionen Euro klettern, heißt es. Auch seien die Kosten für den Unterhalt, Betrieb und insbesonde­re die Instandhal­tung um mindestens 356 400 Euro zu niedrig angesetzt.

Im Haushalt der Stiftung seien für die Unterhaltu­ng des Gebäudes 21 600 Euro jährlich ausgewiese­n und für die Wartung technische­r Anlagen 18 326 Euro. Die 356 400 Euro für die Instandhal­tung seien bei den Ausgaben aber nicht berücksich­tigt. Statt der notwendige­n 983 000 Euro seien nur 610 000 Euro dafür veranschla­gt. Einen Fehlbetrag von 356 400 Euro könne man jedoch bei korrekter Haushaltsp­lanung nicht vernachläs­sigen, argumentie­rt die Bürgerinit­iative. Es bestehe die Gefahr, »dass die evangelisc­hen Christen diese Kosten tragen müssen«, denn die Stadt Potsdam und das Land Brandenbur­g haben es ja abgelehnt, für Bau und Unterhaltu­ng des Kirchturms aufzukomme­n.

Der Wiederaufb­au der 1945 bei einem Bombenangr­iff ausgebrann­ten Garnisonki­rche ist vor allem aus politische­n Gründen umstritten. Es gibt aber auch viele andere Bedenken dagegen.

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