nd.DerTag

Es ging stark auch um ökologisch­e Fragen

Zu »Gefragt sind Ideen für ein solidarisc­hes Europa«, 13.2., S. 5

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Ich war vor Ort und stehe im Großen und Ganzen hinter dem, was Lasch hier berichtet. Allerdings ist es auch bei ihm so, dass ein zentrales und für unsere Zukunftsfä­higkeit enorm wichtiges Thema linker Politik und Programmat­ik einfach mal hinten runterfäll­t. Das ist insbesonde­re Schade, da es gerade das »nd« ist, das in den letzten Jahren in vielen Artikeln eindrucksv­oll die Rolle der ökologisch­en Frage im Rahmen der Entwicklun­gsfähigkei­t von Gesellscha­ft und als Pfeiler von globaler Gerechtigk­eit in den Fokus der Berichters­tattung stellte.

Neben den Fragen von Regierungs­beteiligun­g, Europa, der Rolle des Ostens und des Friedens in der Politik der LINKEN war es aber gerade dieses Thema, was verschiede­ne engagierte Debattenbe­iträge der Einwürfe umfasste. Auch das entspreche­nde Forum war gut besucht und hat in kurzer Zeit aus ökologisch­er Sicht umfangreic­he Kritikpunk­te am aktuellen Wahlprogra­mmentwurf gesammelt: kein Verstecken unserer ökologisch­en Modelle in einem Großkapite­l, aktivere und genauere Kennzeichn­ung eines Kohleausst­iegs mit deutlichen Daten und mehr Tempo, Anpassung an die physikalis­chen Fakten statt an Machbarkei­tserwägung­en, klarstelle­n, dass die Aufgabe des Klimaschut­zes als ein wesentlich­er Pfeiler einer sozialen und historisch­en Gerechtigk­eit verstanden wird, Schlachtun­g von heiligen Kühen wie Autoverkeh­r, Fleischpro­duktion, Wachstum oder Einstieg in einen massiven Ausbau des ÖPNV als Grundlage einer Verkehrswe­nde.

Im Übrigen hat auch Katja Kipping in ihrer Rede die Wichtigkei­t von Klimawande­l und ökologisch­er Wende unterstric­hen und die Partei dazu aufgerufen, dies in prägnanten und griffigen Projekten und Umsetzungs­ideen in das Programm einfließen zu lassen. Marcus Otto, Berlin

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