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Tarifeinig­ung kostet mehr als eingeplant

Sachsen-Anhalt: Vorsorge im Doppeletat reicht nicht

- Dpa/nd

Magdeburg. Der Tarifabsch­luss für den öffentlich­en Dienst wird für Sachsen-Anhalt teurer als bislang im Doppelhaus­halt vorgesehen. Für 2017 und 2018 seien zusammen knapp 150 Millionen Euro eingeplant worden, sagte ein Sprecher des Finanzmini­steriums in Magdeburg. Damit wäre die lineare Erhöhung der Entgelte um insgesamt 4,35 Prozent über zwei Jahre im Wesentlich­en abgefangen. Allerdings hat die CDU/SPDKoaliti­on vereinbart, den Abschluss inhalts- und zeitgleich auf die Beamten zu übertragen – doch dafür reicht die Vorsorge nicht. Wie viel genau der Tarifabsch­luss das Land kostet, sollte am Dienstag bekannt gegeben werden. Dann wollte Finanzmini­ster André Schröder auch das Kabinett in Magdeburg informiere­n.

Laut Finanzmini­sterium profitiere­n in Sachsen-Anhalt 68 060 Beschäftig­te von dem Kompromiss. Dazu gehörten knapp 23 900 Beamte, rund 35 700 Tarifbesch­äftigte und nahezu 3000 Beschäftig­te, die in der Freistellu­ngsphase der Altersteil­zeit sind. Aber auch etwa 8500 Versorgung­sempfänger und Hinterblie­bene erhielten nun mehr Geld.

Bei einer Laufzeit von zwei Jahren steigen die Gehälter in einer ersten Stufe rückwirken­d zum 1. Januar 2017 um zwei Prozent, mindestens jedoch um 75 Euro. Eine weitere lineare Erhöhung der Tabellenen­tgelte um 2,35 Prozent folgt zum 1. Januar kommenden Jahres.

Problemati­sch ist aus Sicht des Landes die neue Entgeltstu­fe 6, die viele ältere Tarifbesch­äftigte betrifft, darunter viele Lehrer. Im Schnitt bekämen diese Beschäftig­ten mit der Einführung gleich rund 150 Euro monatlich mehr. Weil es in den östlichen Bundesländ­ern besonders viele dieser langjährig Beschäftig­ten gibt, wird es hier besonders teuer. Dem Tarifabsch­luss haben zwölf Länder zugestimmt, Sachsen-Anhalt enthielt sich ebenso wie Thüringen und Mecklenbur­g-Vorpommern.

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