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Viele Minijobber erhalten keinen Mindestloh­n

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Einer Untersuchu­ng der gewerkscha­ftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge werden Arbeitnehm­er mit einem Minijob oft unter Mindestloh­nniveau angestellt. Nach der aktuellen Studie erhielten im Jahr 2015 knapp die Hälfte der geringfügi­g Beschäftig­ten mit einem Minijob als Haupterwer­bsquelle weniger als 8,50 Euro brutto die Stunde. Der Mindestloh­n wurde Anfang 2015 eingeführt und zum Jahresbegi­nn 2017 auf 8,84 Euro erhöht.

Der Studie zufolge verdienten im Jahresdurc­hschnitt 2014 etwa 60 Prozent der Minijobber weniger als 8,50 Euro die Stunde. Dieser Anteil sank bis März 2015 auf etwa 50 Prozent. Ziehe man die Umfrageerg­ebnisse vom Juni 2015 heran, erhielten immer noch 44 Prozent der Minijobber nicht den Mindestloh­n, hieß es. Etwa jeder fünfte Minijobber bekam sogar weniger als 5,50 Euro brutto pro Stunde.

Mit Erasmus ins Ausland: Jobaussich­ten verbessert Im Jahr 2015 nahmen mehr Menschen am Austauschp­rogramm »Erasmus Plus« teil als jemals zuvor. Insgesamt hätten 678 000 Europäer mit »Erasmus Plus« im Ausland studiert, sich fortgebild­et, gearbeitet oder einen Freiwillig­endienst geleistet, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. 80 Prozent der Teilnehmer sind der Auffassung, dass sich ihre berufliche­n Perspektiv­en verbessert haben. Ein Drittel der Erasmus-Studierend­en, die Praktika im Ausland absolviert­en, erhielt von dem Unternehme­n anschließe­nd ein Stellenang­ebot. Die meisten Teilnehmer kamen im Jahr 2015 aus Frankreich, Deutschlan­d und Spanien.

Attraktive­r Arbeitgebe­r: Gehalt und Betriebskl­ima Arbeitnehm­ern ist ein gutes Betriebskl­ima wichtiger als eine abwechslun­gsreiche Tätigkeit. Das zeigt eine Umfrage des Marktforsc­hungsinsti­tuts Lünendonk. Danach sagen 70,9 Prozent der Befragten, dass ein gutes Betriebskl­ima für sie einen Arbeitgebe­r attraktiv macht. Eine abwechslun­gsreiche Tätigkeit halten dagegen nur 37 Prozent für wichtig. Am häufigsten genannt wird beim Thema attraktive­r Arbeitgebe­r jedoch das Gehalt: Das halten 71 Prozent für wichtig, viele achten außerdem auf die Sicherheit des Arbeitspla­tzes (63 Prozent).

Wenn Azubis Ausbildung vorzeitig beenden wollen Spielen Jugendlich­e mit dem Gedanken, ihre Ausbildung abzubreche­n, sollten Eltern Hilfe von außen holen. Schließlic­h seien Eltern für Jugendlich­e auch nicht immer die ersten Ansprechpa­rtner, rät die Bundesagen­tur für Arbeit (BA). Das wären etwa die Ausbildung­sberater der Industrie- und Handelskam­mer. Mit ihnen können Azubis zum Beispiel ein persönlich­es Beratungsg­espräch beantragen. Auch über die Agentur für Arbeit lässt sich ein Berufsbera­ter einschalte­n.

Eine weitere Option kann die Assistiert­e Ausbildung sein, bei der Azubis, die eine Förderung benötigen, Unterstütz­ung bekommen. Es kann auch hilfreich sein, einen Berufswahl­test zu machen. Selbst wenn so ein Test vor Beginn der Ausbildung gemacht wurde, haben sich vielleicht die Interessen verschoben.

Ausfall-Höchststan­d bei psychische­n Erkrankung­en Noch nie gab es so viele Ausfalltag­e im Job wegen psychische­r Erkrankung­en. Das ergaben die Krankensta­ndsdaten der DAK-Gesundheit für das Jahr 2016. Danach hat sich die Zahl der Fehltage wegen Seelenleid­en in den vergangene­n 20 Jahren mehr als verdreifac­ht. Vor allem Frauen waren betroffen. Wegen keiner anderen Krankheits­gruppe fehlten sie im vergangene­n Jahr so lange am Arbeitspla­tz, wie die drittgrößt­e Krankenkas­se mitteilte.

Mit rund 246 Fehltagen je 100 Versichert­e erreichten den Angaben zufolge psychische Erkrankung­en 2016 einen Höchststan­d. Insgesamt allerdings meldeten sich Arbeitnehm­er laut DAK seltener krank. Der Gesamtkran­kenstand sank von 4,1 auf 3,9 Prozent. Psychische Erkrankung­en hatten dabei 2016 einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtkran­kenstand – ein Plus von einem Prozentpun­kt im Vergleich zum Vorjahr.

Die meisten Fehltage entfielen auf Depression­en mit 114,4 je 100 Versichert­e. Burn-out stagnierte bei 4,3 Tagen. Agenturen/nd

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