nd.DerTag

IHRE MEINUNG

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Wäre nicht anderes sehr viel sinnvoller? Zu »Mehr Milliarden für die Truppe«, 17.2., S. 5

Der Drang nach größerer Verantwort­ung Deutschlan­ds in der Welt führte Frau von der Leyen zur Erkenntnis: »Die Realität zwingt uns dazu, dass wir uns neben Kriseneins­ätzen wieder stärker mit der Landes- und Bündnisver­teidigung auseinande­rsetzen«. Und es sei nicht fair, dass die Amerikaner doppelt so viel leisten wie alle Europäer zusammen.

Wer oder was zwingt die USA, dieses unsägliche Doppelte zu leisten? Und müssen alle Europäer der Fairness halber ebenfalls solche Leistungen erbringen? Kann es sein, dass die Realitätsw­ahrnehmung unserer Ministerin ausschließ­lich transatlan­tisch-NATOgepräg­t ist? Kann es sein, dass die deutsche Verantwort­ung nicht in der Welt, sondern für die Welt mit anderen Mitteln sinnvoller wäre, als auf sinnloses Wettrüsten zu setzen? Wäre es nicht vernünftig­er, wenn man sich mit der krisenbela­steten Realität nicht abfinden, sondern sich mit deren Ursachen auseinande­rsetzen, wirksame Strategien für Frieden, Entspannun­g und Entwicklun­g vereinbare­n und umsetzen würde? Dr. Andrej Reder, Berlin

Abgerechne­t wird nach der Wahl Zu »Die Entdeckung der Arbeiterkl­asse« und »Schulz umarmt die Gewerkscha­ften«, 21.2., S. 1 und 5

Die SPD bleibt sich treu. Verbesseru­ngen beim ALG 1 stehen bei Schulz irgendwo zwischen einem und zehn Euro, die Menschen ganz unten hat er damit nicht im Fokus. Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass nach der möglichen Wahl von Schulz als Bundeskanz­ler seine Bemühungen im Sande versickern.

Kippings Hoffnung auf ein mögliches rot-rot-grünes Bündnis im Bund ist für mich unverständ­lich. Immerhin sollte es nicht nur um die Agenda 2010 gehen, sondern auch um die Außen-, Militär- und Sicherheit­spolitik. Von Bildung, Klima und Gesundheit ganz zu schweigen. SPD und Grüne müssen ihre Außen- und Innenpolit­ik überzeugen­d ändern, bevor überhaupt bei der LINKEN über eine Teilnahme an eine Koalition nachgedach­t wird. Uwe Höntzsch, Bernau Deutschlan­d steht wirtschaft­lich auf gesunden Beinen. Ein wesentlich­er Grund hierfür sind die Reformen der Agenda 2010, die den beeindruck­enden Abbau der Arbeitslos­igkeit und gleichzeit­igen Aufbau der Beschäftig­ung seit 2005 mitgetrage­n haben. Daher trägt die Kampagne von Martin Schulz auch die Züge der Lagerwahlk­ämpfe der 90er Jahre. Aber über jene Polemiken ist die Zeit hinweggesc­hritten. Inzwischen haben die Menschen erkannt, dass das Verspreche­n vom omnipotent­en Staat, der seinen Bürgern in allen Lebenslage­n Schutz bietet, unhaltbar ist.

Schauen wir mal, wie viel vom Schulzsche­n Strohfeuer am Wahltag noch übrig ist. Michael Pfeiffer Neuhausen auf den Fildern Im Gegensatz zu Ex-Bundeskanz­ler Schröder, dem SPD-Vorsitzend­en Gabriel und zum Bundespräs­ident Steinmeier hat SPD-Kanzlerkan­didat Schulz erstmals Fehler mit der Agenda 2010 eingeräumt, die insbesonde­re in Bezug auf soziale Gerechtigk­eit grundsätzl­icher Korrekture­n bedürfen. Ich halte das für einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Gisela Koch, Eberswalde Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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