SPD auf Backbordkurs
»nd« stellt vor: das Team, mit dem Martin Schulz gewinnen würde
Berlin. Leider noch unbestätigt: Eine geheime Findungskommission in der SPD-Spitze hat ein Personaltableau für das »Kompetenzteam Schulz plus X« präsentiert. »Wir setzen auf den Überraschungseffekt. Deshalb haben wir Persönlichkeiten ausgewählt, die für ursozialdemokratische Perspektiven stehen«, verlautet aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen. »Mit diesem Team werden wir gewinnen«, ist man siegessicher. »nd« dokumentiert die Vorschläge für die sechs Kernressorts.
Das Papier deutet eine nachhaltige Linkswende an. Schulz’ Kritik an der »Agenda 2010« sei nur ein Anfang gewesen, heißt es in von Andrea Ypsilanti geleiteten Gruppe, die als »Backbordkommission« getagt haben soll.
Auch weitergehende Personalien sollen diskutiert worden sein. Demnach ist für das Justizressort der frühere Bundesrichter und parteilose Bundestagsabgeordnete Wolfgang Neskovic vorgesehen. Ihm traut man »drogenpolitische Akzente« zu, die »die junge Generation erreichen«. Das Kanzleramt soll der frühere SPD-Generalsekretär Hubertus Heil leiten. Er sei »politisch flexibel und von großer Durchsetzungsstärke«, heißt es. Für Parteivize Ralf Stegner wird ein Ministerium für die Beziehungen zu Sachsen und Bayern geschaffen, er treffe den »richtigen Ton in rauen Zeiten«. Offenbar befürchten die Strategen nach einer möglichen rot-rot-grünen Kanzlerwahl separatistische Bestrebungen.