1300 Mal Kulturfeste feiern
Das Land Brandenburg fördert die Veranstaltungsreihe mit mehr als 255 000 Euro
Rund 1300 Konzerte, Theateraufführungen, Opern, Lesungen, Filme und andere Events werden in diesem Jahr im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kulturfeste geboten. Der Verein Kulturfeste im Land Brandenburg e.V. wird auch im laufenden Jahr einen bunten, klingenden Teppich über das Bundesland legen. Mit mehr als 1300 Veranstaltung in diesem Rahmen rechnen die Veranstalter.
»Von A wie Altlandsberg bis Z wie Zepernick« spanne sich der Bogen, sagte Kulturministerin Martina Münch (SPD), als sie am Freitag die Broschüre zu den diesjährigen Veranstaltungen präsentierte. Darunter seien eingeführte Reihen wie der »Choriner Musiksommer«, der seit Jahrzehnten eine »mystische Atmosphäre« innerhalb der Klosterruine von Chorin erzeuge, aber auch neue Mitglieder, wie »Abendmusiken in der Dorfkirche Stolpe« und die Piano- werke Wandlitz. Inzwischen laden bei dem Festzyklus 71 verschiedene Veranstalter in alle Teile des Bundeslandes – zu kulturellen Höhepunkten an ungewöhnlichen Orten, darunter Gutshäuser, Scheunen, Seebühnen, Parks und Kinosäle, wie Ministerin Münch sagte. Ihr zufolge besuchten im vergangenen Jahr mehr als 365 000 Menschen die Kulturfeste und das in rund 430 Orten Brandenburgs. Sie nannte die Tanzwoche in Eisenhüttenstadt, den Prignitz-Sommer, das Puppentheaterfestival im Elbe-Elster-Land und den Kunst- und Kultur-Sommer Saxdorf. Die positive Tourismusentwicklung im Land ist laut Münch zum großen Teil den attraktiven kulturellen Angeboten zu verdanken.
Als Vertreterin des »Neuzugangs« Pianowerke Wandlitz sagte Birgit Ribbe, in ihrer Veranstaltungsreihe gehe es darum, jungen Menschen klassische Musik nahezubringen. Sie sei stolz, nun zum Kreis der Kulturfeste zu gehören, erklärte Ribbe. Von einem »Geheimtipp« sprach Christi- an Ohly über seine »Abendmusiken in der Dorfkirche Stolpe«. Dort habe sich schon vor der Wende ein musikinteressierter Kreis zusammengefunden, der inzwischen von April bis Weihnachten Musik auf höchstem Niveau anbiete, was vorwiegend mit Spenden finanziert werde. »Viele sind froh, dass es vor Ort Kultur gibt«, so Ohly.
Was die Preise betreffe, gebe es die ganze Spannbreite, erklärte der Geschäftsführer des Kulturfeste-Vereins Christoph Wichtmann. Das reiche von kostenlosem Eintritt bis 60 Euro pro Karte. Etwa 70 Veranstaltungen werden sich ihm zufolge im laufenden Jahr mit Martin Luther und dem Reformationsjubiläum befassen. Es werde auch wieder Preisträgerkonzerte geben, auf die in der 170 Seiten zählenden Broschüre extra hingewiesen werde. Die Broschüre erscheine in einer Auflage von 100 000 Exemplaren und werde nicht nur in Brandenburg, sondern auch in Berlin verteilt. Es gebe eine »große Treue zur Broschüre«, freute sich Wichtmann. Sie wird in den kommenden Wochen an Theaterkassen, in Bibliotheken, Konzertsälen, Musikschulen, Hotels und Restaurants ausliegen. Wichtmann fügte hinzu, das große Problem sei die Nachhaltigkeit. Vielen Projekten gehe nach einigen Jahren die Luft aus. Um so mehr hervorzuheben sei, dass es die Fercher Obstkistenbühne, die Randfestspiele in Zepernick und die Uckermärkische Musikwochen schon 25 Jahre lang gebe. Die »Sommerkomödie im Oderbruch« in Bad Freienwalde könne immerhin auf 15 Jahre zurückblicken.
Das Land Brandenburg fördert die Arbeit der Kulturfeste-Geschäftsstelle mit einem Zuschuss von 225 000 Euro, was 23 000 Euro mehr sind als im vergangenen Jahr. Darüber hinaus spendiert das Kulturministerium 30 000 Euro zur Finanzierung mehrerer Einzelveranstaltungen, und schließlich erhalten einige Mitglieder auch eine direkte Landesförderung oder werden im Rahmen des Finanzausgleichsgesetzes auf dem Wege der Spielstättenförderung unterstützt.