Masterplan rettet Schlösser und Gärten
Auslaufendes Sonderinvestitionsprogramm hält 2017 für die Schlösserstiftung nochmals 25 Millionen Euro bereit
Über den Masterplan haben Bund, Berlin und Brandenburg der Schlösserstiftung SPSG von 2008 bis 2017 zusätzlich 155 Millionen Euro für den Erhalt der Bau- und Gartendenkmale zur Verfügung gestellt. Aus Sicht der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) war 2016 ein erfolgreiches Jahr. Dies habe sich vor allem bei der Fortführung der Arbeiten im Rahmen des Masterplans gezeigt, der nun in diesem Jahr ausläuft. Zu dieser Einschätzung kam Generaldirektor Hartmut Dorgerloh.
Insgesamt wird das 2008 vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg in Angriff genommene Sonderinvestitionsprogramm (Masterplan) zusätzlich 155,03 Millionen Euro in die Kassen der Stiftung gespült haben. So kann sie 2017 alles in allem voraussichtlich 25 Millionen Euro in die Masterplanprojekte investieren. Diese Maßnahmen kommen allen großen Häusern der Stiftung zugute, kündigte Dorgerloh an.
Im April 2016 wurde mit dem Marmorsaal im Neuen Palais nach der im Jahr zuvor erfolgten Eröffnung des Grottensaals im Untergeschoss der zweite der beiden zentralen Festsäle des Hauses der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Im Juli 2016 konnte unweit des Potsdamer Hauptbahnhofs der Grundstein für das Zentrale Kunstgutdepot der Stiftung gelegt werden, das bis Ende 2017 fertiggestellt werden sollte. Ein Höhepunkt war im August 2016 der Abschluss der Sanierung des zehn Kilometer langen Brauchwassernetzes inklusive der Brunnen und Wasserläufe um Schloss Babelsberg. In diesem Jahr werden, wie Dorgerloh betonte, die laufenden Sanierungen am Neuen Palais, am Schloss Cecilienhof und am Marmorpalais in Potsdam fortgesetzt. Am Sanierungsprojekt Neues Palais etwa konzentrieren sich die Arbeiten auf den Sockel des Bauwerkes sowie auf das Theater im Palais. Dessen Wiedereröffnung ist voraussichtlich 2018 zu erwarten.
In der Saison 2017 steht der Gartengestalter Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871) im Zentrum der Veranstaltungen der Schlösserstiftung. Vom 29. April 2017 bis 15. Oktober 2017 präsentiert die SPSG in den noch unsanierten Räumen von Schloss Babelsberg die Ausstellung »Pückler. Babelsberg. Der grüne Fürst und die Kaiserin«. Nach vielen Jahrzehnten sind nun erstmals die künstlichen Wasserspiele mit Teichen und Wasserspielen im Babels- berger Park wieder erlebbar. Auch die Gartenterrassen, die das preußische Prinzenpaar Wilhelm (1797-1888) und Augusta (1811-1890) nach Anregung Pücklers um das Schloss anlegen ließ, wurden bereits saniert.
Der Generaldirektor gab auch einen Ausblick auf den neuen Masterplan. Er sieht eine zusätzliche Investitionssumme in Höhe von 400 Millionen Euro für den Zeitraum von 2018 bis 2030 vor. Dann werde man unter anderem überfällige Arbeiten an den Römischen Bädern in Potsdam sowie am Schloss auf der Pfaueninsel in Berlin in Angriff nehmen.
Die Schlösser und Parks in Berlin und Brandenburg zählten 2016 mit etwa 1,7 Millionen Besucher etwas weniger als 2015. Dorgerloh führte das auf sanierungsbedingte Schließungen etwa der Schlösser in Berlin Charlottenburg und in Königs Wusterhausen zurück.