Da stimmt was nicht in Deutschland
Zu »Hilfe statt Statistikerstreit«, 3.3., S. 4
Wer mit offenen Augen durch unser Land geht, sieht gerade in den städtischen Außenbezirken Armut. Sie betrifft Hartz-IV-Empfänger und vor allem Familien mit Kindern. Wohnungen in zentrumsnahen Vierteln können sie sich immer weniger leisten. Daran ist auch Hartz IV schuld. Diese versteckte Armut darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die davon Betroffenen große Entbehrungen in Kauf nehmen müssen.
Hinter der nackten Zahl der Armutsquote von 15,7 Prozent verbergen sich Einzelschicksale mit all ihren armutsbedingten Folgen. Arme Menschen sind öfter krank, haben eine geringere Lebenserwartung als andere, und deren Kinder können oft trotz Eignung nicht studieren, etwa weil sie weniger oder keinen Nachhilfeunterricht bekommen. Hier gibt es einen sehr großen politischen Handlungsbedarf.
Die Umverteilung von unten nach oben muss ein Ende haben. Wenn im reichen Deutschland Ältere nach Pfandflaschen im Abfall suchen, kann in dieser Gesellschaft etwas nicht stimmen. eine Bereicherung des Blattes darstellen. Es ist zweifellos immer eine Gratwanderung, das Denkspiel möglichst einem breiten Leserkreis zuzuschreiben. Denn das »nd« ist ja nun mal vordergründig kein Fachblatt für Mathematik. Und diese Gratwanderung gelingt mit den Aufgaben immer wieder sehr gekonnt. Dafür herzlichen Dank, Herr Mlynar, aus der Sicht des Knobelteams Rassi und Knotti. Wir freuen uns auf viele weitere Denkspiele!