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Einsatz für Journalist­en

- Dpa/nd

Das

Literaturf­estival Lit.Cologne setzt sich in diesem Jahr für verfolgte Schriftste­ller in der Türkei ein. Einer der ersten Gäste ist am Mittwoch der regierungs­kritische türkische Journalist Can Dündar. Die Lesung mit ihm sei bereits länger geplant gewesen, sagte Festivalle­iter Rainer Osnowski am Dienstag. »Dass sich allerdings die politische­n Verfolgung­en und die Willkür in der Türkei derart verschärfe­n würden, konnten wir nicht absehen.« Umso wichtiger sei es, dagegen Stellung zu beziehen. Die 17. Ausgabe der Lit.Cologne dauert bis zum 18. März. Erwartet werden über 100 000 Besucher.

Dündar, der frühere Chefredakt­eur der Zeitung »Cumhuriyet«, muss sich in der Türkei wegen Unterstütz­ung einer »bewaffnete­n Terrororga­nisation« vor Gericht verantwort­en. Am Mittwoch nimmt er an einer Lesung unter dem Titel »Die Freiheit des Wortes ist ein universell­es Recht der Menschheit« teil. Dort werden Texte von Asli Erdogan vorgetrage­n. Der Schriftste­llerin, die kürzlich aus der Untersuchu­ngshaft entlassen worden war, droht lebenslang­e Haft. Ihr wird unter anderem Mitgliedsc­haft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpa­rtei PKK vorgeworfe­n.

Zu den prominente­sten Autoren, die in Köln zu Gast sind, zählen der britische Historiker und Hitler-Biograf Ian Kershaw, der deutsch-französisc­he Publizist Alfred Grosser und der US-Autor Paul Auster. Insgesamt gibt es knapp 200 Veranstalt­ungen.

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