nd.DerTag

Stadtwerk wird eigenständ­ig

- Dpa/nd

Mit den Stimmen von Rot-RotGrün verabschie­dete das Abgeordnet­enhaus ein Gesetz, mit dem das Stadtwerk 100 Millionen Euro Eigenkapit­al erhält.

Das Abgeordnet­enhaus hat am Donnerstag die Neustruktu­rierung des Berliner Stadtwerke­s beschlosse­n. Die Regierungs­parteien SPD, Grüne und LINKE stimmten für das »Gesetz zur Änderung des Berliner Betriebe-Gesetzes«. Die Opposition­sparteien stimmten dagegen.

Damit hat die rot-rot-grüne Koalition eines ihrer wichtigste­n energiepol­itischen Vorhaben umgesetzt. Der neue kommunale Energiever­sorger soll Berliner künftig in großem Stil mit ökologisch erzeugtem Strom und Gas sowie mit Wärme versorgen. Zudem soll es mit Ökostrom handeln dürfen. Berlin will noch in diesem Jahr aus der Braunkohle aussteigen und spätestens im Jahr 2030 aus der Steinkohle.

Das Vorhaben hatte das Dreierbünd­nis ebenso wie die Stärkung des Stadtwerks im Koalitions­vertrag verankert. Um wachsen zu können, soll das Unternehme­n mit 100 Millionen Euro Eigenkapit­al ausgestatt­et werden. »Wir entfesseln die Berliner Stadtwerke«, sagte der LINKEN-Abgeordnet­e Michael Efler, der zuvor Mitglied des Berliner Energietis­ches war, der sich für die Rekommunal­isierung der Energiever­sorgung der Stadt einsetzt. »Ich bin stolz darauf, dass wir das so schnell hinbekomme­n haben«, fügte er hinzu. Der politische Gegenwind für das Vorhaben habe den Eindruck hinterlass­en, »man würde hier einen volkseigen­en Betrieb einführen«, sagte Efler. Doch allein die Zahl von 1093 Stadtwerke­n im ganzen Bundesgebi­et zeige, dass sie in Deutschlan­d keine »Ausnahme, sondern die Regel« seien. »Das ist vernünftig­e Kommunalpo­litik.« Das Stadtwerk werde zudem weitere Impulse für die Berliner Wirtschaft setzen.

Das derzeit noch kleine Stadtwerk war in der vergangene­n Legislatur­periode von der damaligen schwarz-roten Koalition nach einem Volksentsc­heid gegründet worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany