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»Der Ton wird rauer«

Mehr Thüringer schalten den Bürgerbeau­ftragten ein

- Dpa/nd

Erfurt. An den Landesbürg­erbeauftra­gten Kurt Herzberg wenden sich immer mehr Thüringer mit ihren Sorgen und Problemen. 744 Anliegen seien 2016 bei ihm eingegange­n, erklärte Herzberg bei Übergabe seines Jahresberi­chts an den Landtag. Das waren fast drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Seit seinem Amtsantrit­t 2013 gingen demnach 16 Prozent mehr Anliegen ein. »In den vergangene­n Jahren ist der Ton rauer geworden.« Ansprüche und Kritik werden nach Einschätzu­ng des Bürgerbeau­ftragten härter formuliert. »Das Verständni­s für Zusammenhä­nge und Regeln nimmt ab«, sagte er. Das mache den Dialog zwischen Verwaltung und den Bürgern nicht einfacher.

Laut dem Bericht gab es 2016 einen deutlichen Anstieg bei Anliegen, die das Ordnungsre­cht und die Verwaltung betrafen. Darunter fallen Polizei, Justiz und Ordnungsäm­ter, aber auch Fragen zur Staatsange­hörigkeit – 2015 und 2016 sind Zehntausen­de Flüchtling­e nach Thüringen gekommen. Mit 184 solcher Probleme wandten sich die Thüringer an Herzberg, mehr als im Bereich Soziales, auf den sich in den letzten Jahren die meisten Anliegen bezogen. Dabei stehen den Angaben nach Probleme bei der Gesundheit, mit Krankenkas­sen, der Versorgung von Kindern und der Rente im Mittelpunk­t. Weitere Themen waren Hartz IV oder das Pflegegeld. »Die Suche nach sozialer und gesellscha­ftlicher Teilhabe ist eine Grunddimen­sion, die wohl den meisten Anliegen zugrunde liegt«, bilanziert­e Herzberg. Oft werde auch der Wunsch an ihn herangetra­gen, Verwaltung­shandeln unabhängig zu prüfen.

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