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Kabinett beschließt Eckwerte für Haushalt

Militär erhält mehr Mittel / Fünf Milliarden Euro fehlen

- dpa/nd

Berlin. Die nächste Bundesregi­erung muss zum Start gleich eine Lücke von 4,9 Milliarden Euro im Haushalt schließen, wenn sie weiter auf neue Schulden verzichten will. Das geht aus den Eckwerten für den Etatentwur­f für 2018 und den Finanzplan bis 2021 hervor, die das Kabinett am Mittwoch beschlosse­n hat. Nach den Plänen von Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (CDU) soll der Bund auch in den kommenden Jahren auf neue Schulden verzichten.

Für einen ausgeglich­enen Haushalt hat Schäuble die für die Flüchtling­sintegrati­on gebildete Finanzrese­rve von 18,7 Milliarden bereits verplant. Zugleich sollen die Ausgaben für Verteidigu­ng, humanitäre Hilfe, Sicherheit sowie Bildung, Verkehr und Soziales weiter aufgestock­t werden.

Allerdings wird dieser Etatentwur­f wegen der Bundestags­wahl Ende Sep- tember ohnehin nicht mehr vom aktuellen Parlament beraten und beschlosse­n. Die künftige Regierung wird neue Haushaltsp­läne aufstellen und dann ihre Schwerpunk­te setzen. Dabei kann sie den jetzt vorliegend­en Entwurf aber als Grundlage nutzen.

Der Etat für das Verteidigu­ngsressort soll 2018 um nochmals 1,4 Milliarden Euro im Vergleich zu diesem Jahr erhöht werden. Im Zeitraum bis 2021 beläuft sich das Plus im Vergleich zu dem bisherigen Finanzplan auf 8,3 Milliarden Euro. Das Ziel der Nato-Länder, bis 2024 die Verteidigu­ngsausgabe­n jeweils bis auf zwei Prozent der Wirtschaft­sleistung zu erhöhen, erreicht Deutschlan­d noch nicht. Insgesamt sollen die Ausgaben des Bundes 2018 auf 335,5 Milliarden steigen und bis 2021 auf dann 355,6 Milliarden Euro.

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