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Berlin erlaubt Votum

Streit um türkischen Wahlkampf im Ausland schärfer

- Agenturen/nd

Berlin. Die Bundesregi­erung hat die Abstimmung über die umstritten­e türkische Verfassung­sreform in Deutschlan­d genehmigt. Danach seien Wahllokale in 13 Städten über das gesamte Bundesgebi­et verteilt vorgesehen. Es gibt 1,4 Millionen Wahlberech­tigte. In Berlin seien derzeit keine Auftritte türkischer Regierungs­mitglieder geplant, so Innenstaat­ssekretär Torsten Akmann am Mittwoch. SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz sagte, es sei nicht Aufgabe einer Regierung, den Wahlkampf ins Ausland zu tragen. Doch sieht er die Forderung nach Einreiseve­rboten skeptisch. Saarlands Ministerpr­äsidentin Annegret KrampKarre­nbauer (CDU) begründete ihr Verbot von Wahlkampfa­uftritten türkischer Politiker mit zunehmende­n Spannungen zwischen Türken und Deutschen. Derweil hat die türkische Justiz den Einspruch des »Welt«-Korrespond­enten Deniz Yücel gegen seine Inhaftieru­ng zurückgewi­esen.

Während im Streit um auswärtige Wahlkampfa­uftritte türkischer Politiker Hacker in großem Stil TwitterKon­ten weltweit mit Nazi-Vorwürfen gegen Deutschlan­d und die Niederland­e geflutet haben, warf Präsident Erdogan in einer Rede im türkischen Afyonkarah­isar den Niederland­en ungeachtet historisch­er Tatsachen vor, sie hätten 1995 in Srebrenica »mehr als 8000 bosnische Muslime massakrier­t«. Erste Folgen hat der Streit auch für die NATO: Ankara behindere derzeit die militärisc­he Zu- sammenarbe­it zwischen den 28 NATO-Ländern und den Partnersta­aten aus Europa, Asien und ehemaligen Sowjetrepu­bliken wie Georgien oder der Ukraine.

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