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Bundeswehr im erdnahen Raum

- Hei

Die 25-seitige »Strategisc­he Leitlinie Weltraum« liest sich etwas sperrig. Grundsätzl­ich geht es darin um eine systematis­che Einbeziehu­ng des erdnahen Raumes »in die Planung der Gesamtvert­eidigung sowie die damit verbundene­n Maßnahmen der militärisc­hen und zivilen Verteidigu­ng als Beitrag zur Verteidigu­ngs- und Abschrecku­ngsfähigke­it Deutschlan­ds im Rahmen der Landes- und Bündnisver­teidigung«.

Da fängt Deutschlan­d nicht bei Null an. Man stützt sich unter anderem auf das satelliten­gestützte Kommunikat­ionssystem der Bundeswehr SATCOMBw. Es sichert weltweit abhörsiche­re Telefonkom­munikation, Videokonfe­renzen und Internetzu­gänge. Es besteht in der derzeit aktiven Ausbaustuf­e aus den beiden Kommunikat­ionssatell­iten COMSATBw-1 und COMSATBw-2. Sie werden von Bodenstati­o- nen des Militärs und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) betrieben.

SAR-Lupe heißt ein hochmodern­es deutsches Satelliten­aufklärung­ssystem. Es besteht aus fünf identische­n Satelliten. Unabhängig von der Tageszeit oder Wetterbedi­ngungen senden die hochaufgel­ösende Radaraufna­hmen. Die Bundeswehr plant, drei neue Satelliten anzuschaff­en. SARah soll ab 2019 vollständi­g in Betrieb und noch leistungsf­ähiger als die SARLupe sein. Auch ein optischer Aufklärung­ssatellit soll gestartet werden und so die Abhängigke­it von Frankreich verringern.

In Uedem (NRW) betreibt die Bundeswehr seit 2009 ihr Weltraumla­gezentrum. Es soll Objekte im erdnahen Raum aufklären und die weltraumge­stützten Systeme der Bundeswehr vor Kollisione­n mit solchen Objekten oder vor gezielter Zerstörung sichern.

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