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Militärisc­he Option gegen Nordkorea

US-Außenminis­ter in Asien

- Dpa/nd

Seoul. Im Streit um Nordkoreas Atom- und Raketenpro­gramm hat der neue US-Außenminis­terium Rex Tillerson ein militärisc­hes Vorgehen prinzipiel­l nicht ausgeschlo­ssen. Die »Politik der strategisc­hen Geduld« des früheren USPräsiden­ten Barack Obama sei beendet, erklärte Tillerson am Freitag bei einer Pressekonf­erenz mit seinem südkoreani­schen Amtskolleg­en Yun Byung Se in Seoul. Die USA loteten »eine Reihe neuer diplomatis­cher, sicherheit­spolitisch­er und wirtschaft­licher Maßnahmen« im Umgang mit Pjöngjang aus. Militärisc­he Aktionen nannte er eine Option.

Wie Tags zuvor in Japan blieb Tillerson bei der Frage des neuen Ansatzes in der Nordkoreap­olitik unkonkret. Die bisherige Politik der USA und andere Bemühungen um ein atomwaffen­freies Nordkorea in den vergangene­n 20 Jahren erklärte er für gescheiter­t.

Die USA wollten nicht, dass die Dinge in einen militärisc­hen Konflikt mündeten, versichert­e Tillerson in Seoul nach einem Ausflug an die innerkorea­nische Grenze. Falls Nordkoreas Waffenprog­ramm jedoch Aktionen erfordere, dann sei auch diese Option auf dem Tisch.

Tillerson verteidigt­e zugleich die Stationier­ung eines neuen amerikanis­chen Raketenabw­ehrsystems in Südkorea gegen Kritik aus China. Peking warnte kurz vor dem Besuch des US-Außenminis­ters am Samstag in der Volksrepub­lik China vor einem »Frontalzus­ammenstoß« mit Nordkorea. Zur Rückkehr zu Verhandlun­gen schlug Peking vor, dass Nordkorea seine Atom- und Raketenver­suche aussetzt und im Gegenzug die USA und Südkorea ihre militärisc­hen Großmanöve­r in Südkorea einstellen.

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