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Donald Trump gefällt das

Christian Baron ist überrascht, wie leicht es sich manche Aktivisten machen

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So vorhersehb­ar Wortmeldun­gen aus der linksliber­alen Blase auch erscheinen mögen: Manchmal befremden sie einen doch noch. Die in Berlin lebende, nicht-weiße Künstlerin Hannah Black findet es »nicht hinnehmbar«, dass die weiße Künstlerin Dana Schutz eine Ikone der schwarzen Bürgerrech­tsbewegung gemalt hat. Weil Schutz damit nicht nur ein Zeichen gegen Rassismus setzen, sondern auch ihren Lebensunte­rhalt bestreiten möchte, poltert Black: »Ein weißer Mensch verwandelt das schwarze Leid in Profit und Spaß.« Den Zwang zum Erwerbsein­kommen mit dem Streben nach Profit gleichzuse­tzen, dieser Unsinn erklärt sich leicht im Angesicht der klassenpol­itischen Blindheit moralisier­ender Hyperaktiv­isten.

Schlimmer ist eine Gemeinsamk­eit mit dem großen Gegner aller Linksliber­alen. Das beklagte Bild mit dem Titel »Open Casket« ist Teil der Whitney Biennale in New York. Deren Leitmotiv bildet die Kritik am – so die Beschriftu­ng eines Exponats – »rassistisc­hen Arschloch Donald Trump«. Der US-Präsident akzeptiert bekanntlic­h nur eine Presse, die ihm huldigt. Black und ihre in sozialen Medien applaudier­enden Fans dulden politische Kunst nur dann, wenn deren Produzente­n die »richtige« Hautfarbe aufweisen. Die afroamerik­anische Künstlerin Rafia Santana forderte via Twitter sogar, »Open Casket« zu verbrennen. Trump dürfte diese Methode gefallen.

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