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Bombardier: Beschäftig­te wollen bleiben

1000 Angestellt­e protestier­ten in Berlin

- Dpa/nd

Berlin. Rund 1000 Bombardier­Beschäftig­te aus allen deutschen Werken haben am Donnerstag in Berlin gegen einen möglichen Stellenabb­au bei dem Zugbauer protestier­t. »Zu Mittätern des geplanten Deindustri­alisierung­sund Massenentl­assungspro­gramms der Geschäftsf­ührung werden wir uns nicht machen lassen«, rief der Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzende Michael Wobst den Demonstran­ten vor der Zentrale von Bombardier Transporta­tion zu. Sinnvollen Lösungen verschließ­e man sich aber nicht.

Der Aufsichtsr­at wollte am Nachmittag über ein Gutachten externer Berater diskutiere­n, die die Pläne des Management­s unter die Lupe genommen hatten. Die Zugsparte des kanadische­n Flugzeug- und Bahnkonzer­ns hat fast 40 000 Beschäftig­te, davon rund 8500 in Deutschlan­d. Bei der laufenden Umstruktur­ierung sollen bis Ende 2018 weltweit 5000 Arbeitsplä­tze wegfallen. Die deutschen Produktion­sstandorte liegen in Hennigsdor­f, Görlitz, Bautzen, Kassel, Mannheim, Braunschwe­ig und Siegen.

Der IG-Metall-Bezirkslei­ter für Berlin, Brandenbur­g und Sachsen, Aufsichtsr­atsmitglie­d Olivier Höbel, warf der Geschäftsf­ührung vor, keine klaren Informatio­nen zu liefern. »Seit einem Jahr geht dieses schändlich­e Spiel der Verunsiche­rung.« Auf Transparen­ten warnten Beschäftig­te: »Kein Fördergeld für Stellenabb­au« und »Bremst uns nicht aus«.

Unterstütz­ung erhielten die Angestellt­en auch durch die stellvertr­etende Vorsitzend­e der LINKEN im Bundestag, Caren Lay: »Seit mittlerwei­le über einem Jahr drückt sich der Konzern um klare Aussagen, welche Konsequenz­en die Management­fehler für die Beschäftig­ten haben werden. Bombardier muss endlich erklären, wie es für die Beschäftig­ten weiter gehen soll.«

Lay zufolge, die ihren Wahlkreis in Bautzen hat, gehört der Protest auch vors Kanzleramt. Hätte die Bundesregi­erung den »Verkehrswe­g Schiene gestärkt, wäre nicht nur der Umwelt gedient, sondern auch die Auftragsla­ge der Waggonbaue­r besser«, so die Abgeordnet­e. Leider sei der Ende vergangene­n Jahres verabschie­dete Bundesverk­ehrswegepl­an in dieser Hinsicht erneut ein Fehlschlag gewesen.

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