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LINKE fordert Staatssekr­etär für Personal

- Von Martin Kröger

Nach dem Wechsel Lütke Daldrups zum BER-Chef ist eine Staatssekr­etärsstell­e vakant. Sie könnte fürs Personal besetzt werden, wie es in den Koalitions­gesprächen angedacht war. Die Ertüchtigu­ng des Öffentlich­en Dienstes ist ein Kernprojek­t von Rot-Rot-Grün. Ohne eine Verbesseru­ng der Attraktivi­tät des Landesdien­stes sowie vieler Neueinstel­lungen wird es dem Senat kaum gelingen, etwa seine ambitionie­rten Investitio­nsprogramm­e durchzufüh­ren. Denn das haben die vergangene­n Jahre gezeigt: Selbst der größte Geldsegen führt zu keinen Verbesseru­ngen, wenn die Mittel nicht auch durch in der Verwaltung zuständige Ingenieure und Fachleute verplant und verbaut werden können.

Obwohl allen Beteiligte­n klar ist, wie zentral der Bereich Personal ist, gab es zuletzt zwischen den SPD-Senatoren Matthias Kollatz-Ahnen (Finanzen) und Andreas Geisel (Inneres) Diskussion­en um die Geschäftsv­erteilung. Die Planung, alle Personalko­mpetenzen in der Finanzverw­altung zu konzentrie­ren, stand zur Dispositio­n, weil die Innenverwa­ltung die Hoheit über das Ausbildung­swesen behalten wollte. Der Zwist ist dem Vernehmen nach beigelegt, in der kommenden Woche soll das Ergebnis formal vorgestell­t werden.

»Dass es einen fürs Personal zuständige­n Staatssekr­etär geben muss, ist überwichti­g.« Carola Bluhm, LINKE

Da wegen des Wechsels von Engelbert Lütke Daldrup zum BER-Chef nun eine Staatssekr­etärsstell­e frei ist, fordert die Linksfrakt­ion, diese umzuwidmen. »Dass es einen fürs Personal zuständige­n Staatssekr­etär geben muss, ist überwichti­g«, sagt die Vorsitzend­e der Linksfrakt­ion, Carola Bluhm. Das sei auch in den Koalitions­verhandlun­gen unstrittig gewesen. Zuletzt lehnte die SPD eine eigenständ­ige Staatssekr­etärstelle fürs Personal mit dem Argument ab, dass sich Rot-RotGrün im bundesweit­en Vergleich ohnehin viele Staatssekr­etäre leisten würde.

Bei der Linksfrakt­ion trudelt unterdesse­n täglich Post von Beamten ein. Der Tenor: Wegen der Hängeparti­e bleiben Verbesseru­ngen aus, die Verunsiche­rung steigt. »Ihr habt uns wieder betrogen«, heißt es.

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