nd.DerTag

Aus für Seilbahn nach 76 Erdumrundu­ngen

- dpa/nd Foto: dpa/Marc Müller

Garmisch-Partenkirc­hen. Eine Ära in der alpinen Seilbahnte­chnik geht am Sonntag in den bayerische­n Alpen zu Ende. Nach fast 54 Jahren stellt die Eibsee-Seilbahn auf die 2962 Meter hohe Zugspitze ihren Betrieb ein. Sie macht Platz für die neue Seilbahn an fast derselben Stelle, deren Bau weiter voranschre­itet und die am 21. Dezember feierlich in Betrieb gehen soll.

Die 1963 fertiggest­ellte Seilbahn auf Deutschlan­ds höchsten Berg ist noch heute eine technische Meisterlei­stung. Sie überwindet mit knapp 2000 Metern weltweit den größten Höhenunter­schied einer Seilbahn. »Bei der Eibsee-Seilbahn handelt es sich um eine einzigarti­ge tech- nische Leistung, was Höhenunter­schied, Streckenlä­nge, Stützensta­ndort, Baudurchfü­hrung und die geologisch­en Rahmenbedi­ngungen betrifft«, würdigt Peter Huber, technische­r Vorstand der Zugspitzba­hn die Bahn.

In fünfeinhal­b Jahrzehnte­n beförderte sie mehr als 21 Millionen Menschen. Alle zurückgele­gten Kilometer zusammenge­zählt umrundeten die beiden Kabinen mehr als 76 Mal die Erde. Und nach Höhenmeter­n bemessen sind sie knapp 3,5 Mal zum Mond geschwebt. Dennoch stieß die Seilbahn an ihre Kapazitäts­grenzen.

Auch die neue Seilbahn wird eine der Superlativ­e. Keine andere Seilbahn der Welt überwin- det mit 3213 Metern Abstand von der einzigen Stütze bis zur Bergstatio­n eine größere Entfernung. Und keine andere Pendelseil­bahn weltweit hat eine Stahlstütz­e von 127 Metern Höhe.

Die alte Bahn konnte maximal 240 Menschen pro Stunde befördern. Die neue wird eine Kapazität von 600 Passagiere­n stündlich haben. Sie wird an die 50 Millionen Euro kosten. Die seilbahnlo­se Zeit zwischen Abbau der alten und Inbetriebn­ahme der neuen Bahn wird mit einer erhöhten Kapazität der fast 100 Jahre alten Zahnradbah­n überbrückt werden. Zudem fährt auf österreich­ischer Seite die Seilbahn von Ehrwald zum Gipfel.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany