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Abbaggern abgesagt

Lausitzer Energie AG verzichtet auf den Braunkohle­tagebau Jänschwald­e-Nord

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Berlin. Paukenschl­ag im Lausitzer Revier: Die Lausitzer Energie AG (LEAG) verzichtet auf den ursprüngli­ch geplanten Tagebau Jänschwald­e-Nord und lässt außerdem die Finger von einem Ersatzneub­au des Braunkohle­kraftwerks Jänschwald­e. So ist es festgehalt­en in einem neuen Konzept für die kommenden 25 bis 30 Jahre, das der Aufsichtsr­at des Unternehme­ns am Donnerstag­abend beschlosse­n hat. Dadurch fällt die drohende Abbaggerun­g der drei brandenbur­gischen Dörfer Atterwasch, Grabko und Kerkwitz aus und die zusammen rund 900 Einwohner müssen nicht umsiedeln. Weiterhin entschloss sich die LEAG, keine Planungen zum Aufschluss der Tagebaue Bagenz-Ost und Spremberg-Ost aufzunehme­n.

Aus dem Sonderfeld Mühlrose des sächsische­n Tagebaus Nochten möchte die LEAG jedoch etwa 150 Millionen Tonnen Kohle heraushole­n und damit die langfristi­ge Versorgung des Kraftwerks Boxberg sichern. Die Entscheidu­ng, ob der Tagebau Welzow-Süd II in Angriff genommen wird, hält sich die LEAG nach eigenen Angaben noch offen. Erst bis spätestens 2020 müsse diese Entscheidu­ng fallen. Damit bleiben die Bewohner von Proschim und einem Wohngebiet der Stadt Wel- zow im Unklaren über ihre Zukunft. »Wir sind uns bewusst, dass wir mit dem Lausitzer Revierkonz­ept weitreiche­nde Entscheidu­ngen getroffen haben«, erklärte der LEAG-Vorstandsv­orsitzende Helmar Rendez. Man habe verantwort­ungsvoll alle Konsequenz­en abgewogen. Rendez begründete die Entschlüss­e damit, dass die Politik die Klimaziele Deutschlan­ds offensicht­lich im Wesentlich­en auf dem Rücken der Braunkohle erreichen wolle. Der tschechisc­he Energiekon­zern EPH hatte im Herbst die deutsche Braunkohle­sparte des schwedisch­en Staatsunte­rnehmens Vattenfall gekauft und die LEAG gegründet.

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Foto: imago/Rainer Weisflog Blick vom Tagebau zum Braunkohle­kraftwerk Jänschwald­e

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