Initiativen für den Bioanbau
Genossenschaften agieren für faire Pachtpreise
Seit einigen Jahren gründen sich vermehrt Initiativen, die sich als Ziel gesetzt haben, Äcker für den Ökolandbau zu sichern. Ob BioBoden eG, Ökonauten, Kulturland oder Regionalwert AG, sie alle funktionieren nach ähnlichem Prinzip: Sie kaufen mit dem Geld privater Anleger Boden auf und verpachten diesen zu fairen und langfristigen Bedingungen an Landwirte, die die Höfe ökologisch bewirtschaften.
Bei der BioBoden Genossenschaft können Menschen ab einem Einlagebetrag von 1000 Euro Anteile zeichnen. Die Genossenschaft kauft mit dem Geld Flächen auf und verpachtet diese an Landwirte, mit der Auflage, den Boden nach den Grundsätzen eines der ökologischen Anbauverbände Demeter, Bioland oder Naturland zu bewirtschaften. BioBoden betreibt auch eigene Höfe.
Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet die Kulturland Genossenschaft. Hier kann man bereits mit einem Betrag von 500 Euro Mitglied werden. Kulturland legt besonderen Wert auf regionale Vernetzung von Mitgliedern und Betrieben. Ihr Konzept sieht vor, dass die Biobetriebe in ihrem direkten Umfeld Unterstützer werben, die dann als Genossenschaftsmitglied den Kauf der Fläche finanzieren.
Regional vernetzt arbeitet auch die Regionalwert AG. Die in Freiburg gegründete Initiative ist die erste ihrer Art in Deutschland. Die Aktiengesellschaft kauft nicht nur Flächen und Höfe und verpachtet diese, sie fördert auch zahlreiche andere Projekte entlang der Wertschöpfungskette wie Bioläden, Ökoverarbeiter oder Biocaterer.
Die Ökonauten eG ist eine Bürgergenossenschaft zur Erhaltung und Förderung kleinstruktureller Landwirtschaft, für die Unterstützung von Jungbauern und zur Vermeidung von Bodenspekulationen. Die Ökonauten eG erwirbt mit den Mitgliedseinlagen gemeinschaftlich Agrarflächen in Berlin-Brandenburg und stellt diese Junglandwirten und ÖkoBetrieben zu fairen Bedingungen zur Verfügung. Der Landwirt produziert auf diesen Flächen nach seinem Betriebskonzept ökologische Lebensmittel und stellt einen Teil seiner Ernte zu transparenten Preisen der Genossenschaft zur Verfügung. Durch die besondere Vermarktungsform entsteht zusätzlich ein Erzeuger-Verbraucher-Netzwerk. Der Landwirt erhält Planungssicherheit, stabile Produktabnahmen sowie Mithilfe in Arbeits- und Organisationsprozessen auf dem Hof.
Ebenfalls Boden für den Ökolandbau erhalten will die GLS Treuhand und die Stiftung Ökologie & Landbau mit ihrer neu gegründeten Stiftung, in die Höfe als Schenkung eingebracht werden können. Erster Betrieb ist ein Hof in der Pfalz.