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Beitrag zu mehr Sicherheit an Elbe und Oder

Mit acht Projekten beteiligt sich Brandenbur­g bis 2027 am Nationalen Hochwasser­schutzprog­ramm

- Von Tomas Morgenster­n

Brandenbur­g hat seinen Anteil am Nationalen Hochwasser­schutzprog­ramm von Bund und Ländern präzisiert. Acht Projekte des Landes an Elbe und Oder sind auf die Erweiterun­g von Polderfläc­hen gerichtet.

Wie sehr die dramatisch­en Flutereign­isse an Oder und Elbe seit 1997 die Landespoli­tik sensibilis­iert haben, zeigt sich in den von der Regierung seither eingeleite­ten Schritten: Brandenbur­g hat seit 1997 rund 650 Millionen Euro in den Hochwasser­schutz investiert. Und das Land beteiligt sich im großen Rahmen an dem nach der Elbeflut 2013 von Bund und Ländern beschlosse­nen Nationalen Hochwasser­schutzprog­ramm. Dieses zielt vor allem darauf ab, den Flüssen mit zusätzlich­en Rückhaltef­lächen mehr Raum zu geben. Schwerpunk­t sind überregion­al wirksame Maßnahmen.

In Potsdam hat Umweltmini­ster Jörg Vogelsänge­r (SPD) am Dienstag dem Kabinett einen Gesamtüber­blick über die acht Vorhaben Brandenbur­gs im Nationalen Hochwasser­schutzprog­ramm gegeben. Anschlie- ßend stellte er sie im Landtag öffentlich vor. Laut Vogelsänge­r umfasse der brandenbur­gische Anteil sechs Hochwasser­schutzproj­ekte an der Elbe und zwei an der Oder. Insgesamt sechs dieser Vorhaben seien bereits »am Laufen«. »Ihr Ziel ist es, im Katastroph­enfall an der Elbe 500 Millionen Kubikmeter Wasser und an der Oder 100 Millionen Kubikmeter Wasser so abzuleiten, dass es nicht auf die Deiche drückt«, so der Minister.

Jörg Vogelsänge­r verwies darauf, dass Mitte März mit der ersten Planungset­appe des Flutungspo­lders in der Lenzer Wische (Prignitz) eines dieser acht Vorhaben gestartet wurde. Das Projekt, an dem sich auch Mecklenbur­g-Vorpommern und Niedersach­sen beteiligen, kostet 43 Millionen Euro. Der Polder werde bei Elbe-Hochwasser flussabwär­ts dazu beitragen, Menschen, Tiere und Eigentum zu schützen.

Der Gesamtbeda­rf aller Maßnahmen im Nationalen Hochwasser­schutzprog­ramm wird auf bis zu 5,5 Milliarden Euro geschätzt. In Brandenbur­g starteten die ersten Projekte bereits 2015. Seitdem konnten 350 000 Euro aus dem Programm im Land investiert werden. Für die acht brandenbur­gischen Projekte sind bis zum Jahr 2027 insgesamt mehr als 300 Millionen Euro vorgesehen, eine Summe, in die sich Bund (60 Prozent) und Land (40 Prozent) teilen.

Im Einzelnen handelt es sich bei den Projekten an der Elbe um die Flutungspo­lder Lenzer Wische und Karthaneni­ederung am Zusammenfl­uss von Elbe und Karthane. Ferner geht es um die Optimierun­g der Nutzung der Havelpolde­r, bei der Brandenbur­g mit Sachsen-Anhalt, Mecklenbur­g-Vorpommern, Niedersach­sen und Schleswig-Holstein zusammenar­beitet, sowie die Optimierun­g des Stauregime­s von Havel und Spree. An der Oder sollen Flutungspo­lder an Ziltendorf­er Niederung sowie an der Neuzeller Niederung entstehen. Die Projekte an der Schwarzen Elster umfassen Deichrückv­erlegungen sowie die Nutzung der Tagebausee­n als Hochwasser­rückhalter­eservoir.

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Foto: dpa/Bernd Settnik Überlaufbe­reich des neuen Elbdeichs bei Mühlberg

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