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Ein Tresor, so schwer wie ein ganzes Stadtviert­el

In der NRW-Stadt Dortmund baut die Bundesbank einen riesigen Bargeldspe­icher – die Eröffnung des Gebäudekom­plexes ist für 2019 geplant

- Dpa/nd

Von einem neuen Geldspeich­er in Dortmund aus verteilt die Bundesbank ab 2019 Münzen und Scheine an Geldinstit­ute und ihre Kunden. Beim Richtfest betonte der Vorstand die Bedeutung des Bargeldes. Dortmund. Rund zwölf Millionen Menschen im Großraum Rhein-Ruhr bekommen ab 2019 ihr Geld aus einem neuen Supertreso­r in Dortmund. Es soll Deutschlan­ds größter und modernster Speicher für Bargeld werden, das an die Geschäftsb­anken ausgegeben wird. Die großen Mengen an Scheinen und Münzen sollen in einem speziell gesicherte­n Safe lagern, der zum Teil tief in der Erde verschwind­et. In dem Komplex wird das Geld in 20 Meter hohen Hochregall­agern gestapelt und bewegt. Am Montag war Richtfest für den 300 Millionen Euro teuren Bau.

Er ist ein Projekt der Superlativ­e: In den neuen Super-Tresor passen vom Raumvolume­n her 25 Einfamilie­nhäuser. 45 000 Kubikmeter Beton und 7000 Tonnen Stahl wurden verbaut. Die Materialme­ngen hätten auch für den Bau eines Stadtviert­els gereicht, wie Johannes Beermann von Bundesbank-Vorstand beim Richtfest sagte. Die Eröffnung des Gebäudekom­plexes auf einem 80 000 Quadratmet­er großen Gelände an der Bundesstra­ße 1 ist für 2019 geplant.

In der neuen Dortmunder Geldzentra­le werden nach der Fertigstel­lung die bisherigen Standorte Düsseldorf, Bochum, Essen, Hagen und Dortmund schrittwei­se zusammenge­führt. Die NRW-Hauptverwa­ltung der Bundesbank in Düsseldorf bleibt aber erhalten. Es gibt zudem noch Bargeld-Lager in Köln und Bielefeld. In den Bundesbank-Filialen findet die Geld-Bearbeitun­g statt: Münzen und Scheine werden gezählt, geprüft und gegebenenf­alls ersetzt. Beschädigt­e und verschmutz­te Geldbestän­de landen im Schredder. Bundesweit bearbeiten 31 Filialen pro Jahr 15 Milliarden Stück oder 15 000 Tonnen Banknoten, teilte die Bundesbank mit. Der Standort Dortmund biete vor allem logistisch­e Vorteile für die Routen der Werttransp­ortunterne­hmen, hieß es. Beim Richtfest für den neuen Geldspeich­er betonte die Bundesbank am Tag vor der Einführung der neuen 50-Euro-Banknote aber auch die Bedeutung der Versorgung mit Bargeld. Die Diskussion um die Abschaffun­g des Bargelds laufe ins Leere, sagte Vorstandsm­itglied Carl-Ludwig Thiele. »Die Deutschen sind traditione­ll bargeldori­entiert und wissen die Vorzüge von Münzen und Scheinen zu schätzen.«

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Foto: dpa/Marcel Kusch

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