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Russen bleiben Weltmeiste­r im Doping

WADA-Report: Deutschlan­d im Jahr 2015 auf Platz 19

- Dpa/nd

Montréal. Russland war laut Jahresberi­cht der Welt-Antidoping­Agentur auch 2015 das Land mit den meisten Dopingfäll­en. Eine am Montag veröffentl­ichte Statistik listet Russland mit 176 Fällen vor Italien (129) und Indien (117) auf. Deutschlan­d liegt mit 31 Dopingverg­ehen an 19. Stelle. Insgesamt 122 Länder – 2014 waren es nur 109 – tauchten diesmal in der Sünderkart­ei auf.

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 229 412 Dopingprob­en in von der WADA akkreditie­rten Labors analysiert, davon waren 2522 positiv – 1,1 Prozent. Allerdings zogen nur zwei Drittel (1649) dieser Fälle Sanktionen nach sich. In allen anderen gab es offenbar Ausnahmege­nehmigunge­n für die Einnahme ansonsten verbotener Stoffe.

Einen deutlichen Anstieg gab es bei der Zahl von Dopingverg­ehen ohne positiven Test. Sie stieg nach 231 Fällen im Jahr 2014 deutlich auf 280. Darunter fallen Athleten, die nicht zu Kontrollen erschienen, Proben manipulier­ten oder mit verbotenen Substanzen im Gepäck erwischt wurden. Laut WADA wurden von diesen 280 Regelverst­ößen 252 von Athleten begangen und 28 von Personen im Umfeld der Sportler, also von Trainern, Betreuern und Ärzten.

Die Mehrzahl der sanktionie­rten Tests (1259) wurde direkt bei Wettkämpfe­n vorgenomme­n, nur 390 im Training. Lediglich fünf der 1649 Dopingfäll­e gingen dabei auf Bluttests zurück, der Rest waren positive Urinproben.

WADA-Präsident Craig Reedie sprach von einem »bedeutsame­n Anstieg der intelligen­ten Kontrollen«, etwa mit der Hilfe von Whistleblo­wern. »Während Tests beim Aufspüren von Doping unverzicht­bar bleiben, haben jüngste Ereignisse gezeigt, dass Aufklärung­sarbeit immer wichtiger wird, wenn wir die sauberen Athleten schützen wollen«, sagte der Brite.

Unter den Sportarten liegt das weiter anabolikab­elastete Bodybuildi­ng (270) vor der Leichtathl­etik (242) ganz vorn, es folgen Gewichtheb­en (239), Radsport (200), Powerlifti­ng (110) und Fußball (108).

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