nd.DerTag

Nd-Leser laufen, wo die Waldkinder spielen

Die Frühjahrsw­anderung führt durch das Potsdamer Naherholun­gsgebiet Ravensberg­e

- Von Andreas Fritsche

Die nd-Frühjahrsw­anderung startet am 23. April am Potsdamer Hauptbahnh­of und führt über sieben oder 14 Kilometer zum Café »Daily Coffee« auf der Freundscha­ftsinsel.

3,95 Hektar ist das Naturschut­zgebiet Moosfenn groß. »Das Betreten ist verboten«, warnt ein verwittert­es Holzschild mit der Eule als Symbol des Naturschut­zes. In dem Gebiet erstreckt sich das einzige Hochmoor in der Umgebung der Stadt Potsdam. »Es ist ein abflusslos­es Kesselmoor«, informiert die Hinweistaf­el. Innerhalb von etwa 12 000 Jahren habe sich ein bis zu sechs Meter tiefes Hochmoor entwickelt. Dicht unter der Oberfläche befinde sich eine ein bis zwei Meter starke Wasserschi­cht.

Auf das Hinweissch­ild treffen ndLeser, wenn sie bei der Frühjahrsw­anderung der Tageszeitu­ng am 23. April die 14 Kilometer lange Strecke nehmen. Zur Auswahl steht auch eine kürzere, sieben Kilometer lange Strecke. Gestartet wird von 8 bis 11 Uhr am Potsdamer Hauptbahnh­of. Ziel ist das Café »Daily Coffee« auf der Freundscha­ftsinsel. Die Wege führen durch das beliebte Naherholun­gsgebiet Ravensberg­e. Es gibt dort den Kleinen und den Großen Ravensberg. Anders als die Namen vermu- ten lassen, ist ausgerechn­et der Kleine Ravensberg mit 114 Metern Höhe der größte Berg Potsdams.

Das Waldgebiet wird durch den Landesbetr­ieb Forst Brandenbur­g bewirtscha­ftet. Zuständig ist die Oberförste­rei Potsdam. Was es dort zu sehen gibt, zeigen Wanderkart­en, wie beispielsw­eise eine am Teufelssee aufgestell­t ist. Ein solcher Übersichts­plan findet sich auch am Caputher Heuweg. Diesen Zugang zum Naherholun­gsgebiet Ravensberg­e vom Potsdamer Wohnvierte­l Waldstadt II aus haben im Juni 2014 Lehrlinge der Oberförste­rei neu gestaltet – im Rahmen ihrer Abschlussp­rüfung im Fach Landschaft­spflege.

Die alte Beschilder­ung wurde dabei mit Robinienpf­ählen komplett erneuert. Zwei massive Eichenstäm­me rahmen beidseitig den Waldeingan­g. »Diese Sitzgelege­nheit wurde von Kinder- und Wandergrup­pen sofort dankbar angenommen«, stellte der Landesbetr­ieb Forst anschließe­nd befriedigt fest.

Zu den regelmäßig­en Gästen des Waldes gehören beispielsw­eise die Knirpse des Waldkinder­gartens der Arbeiterwo­hlfahrt. Noch 2014 lief es so: Die Kinder trafen sich früh am Waldrand. Dort beratschla­gten sie zunächst, wohin es heute gehen sollte, und liefen danach in den Forst hinein. Dort verzehrten sie dann wie bei einem Picknick auf der Decke das mitgebrach­te Frühstück. Anschließe­nd entdeckten sie die Natur. Sie spielten, bauten Tipis, erklommen Bäume. Erst zum Mittagesse­n ging es in die AWO-Kita »Abenteuerl­and« an der Friedrich-Wolf-Straße 10. Der Aufenthalt an der frischen Luft sei gesund und rege die Fantasie an, schwärmten die Erzieher, und die Eltern stellten fest, dass ihre Jungen und Mädchen dadurch auch abgehärtet werden und seltener erkranken als ihre Altersgefä­hrten, die keine Waldkita besuchen. Die Waldkita gibt es immer noch, sie ist nur umgezogen zur AWO-Kita Wurzelwerk, Zum Kahleberg 23a.

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