Bildungslexikon
Neue Gesellschaft für Psychologie. Die Neue Gesellschaft für Psychologie (NGfP) mit Sitz in Berlin ist ein Verein, in dem sich Psychologen und angrenzende Professionen der Praxis und der Wissenschaft organisieren. 1991 fand sich um das »Journal für Psychologie« eine Gruppe von Psychologen zusammen, die einer von Naturwissenschaft und Statistik durchdrungenen Psychologie das Verständnis von Psychologie als Teil der Human-, Geistes-, und Kulturwissenschaft entgegensetzen wollte.
Bis heute verteidigt die NGfP diesen »methoden- und gesellschaftskritischen« Ansatz. Zu ihren Zielen zählen »gesellschaftliche Verantwortung« für ein humanes Miteinander sowie die Forcierung einer »kritischen, reflexiven« Wissenschaft, zu der auch die »Gleichstellung der Geschlechter« und »Demokratisierung des Wissenschaftsbetriebs« gehören. Sie fördert Forschung, die die »gesellschaftliche (kulturelle) und geschichtliche Bedingtheit des Psychischen« berücksichtigt, die sich an »Alltagsnähe und Praxisbezug« orientiert und diese reflektiert.
Die NGfP untergliedert sich in fünf Arbeitsgruppen: Klinische Psychologie und Psychotherapie, Qualitative Forschung, Open Access, Sozialwissenschaften und politisches Handeln sowie Psychoanalyse und Gesellschaft. Kooperationen pflegt sie zur Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie Hannover und zur Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse. Seit 2011 führt sie jährlich einen Kongress durch, 2017 zum Thema »Gesellschaftliche Spaltungen – Erfahrung von Ungleichheit und Ungerechtigkeit«. Unterstützung erfuhr sie von der der Linkspartei nahe stehenden Rosa-LuxemburgStiftung.