nd.DerTag

Der gute Trump und der böse Russe

Zu »Der US-Präsident schießt sich frei«, 7./8.4., S. 1

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Trump riskiert bei weiteren kriminelle­n Attacken einen möglichen Zusammenst­oß mit den russischen Truppen und damit den Dritten Weltkrieg. Die Unterstütz­ung von Merkel und anderen Politikern für das Vorgehen der USA ist unverantwo­rtlich. Möglicherw­eise wissen die Verantwort­lichen in den USA schon, dass Assad nicht Schuld an der Giftgasatt­acke ist. Aber die drohende Niederlage der sogenannte­n gemäßigten Rebellen veranlasst­e das militärisc­he Eingreifen. Entspreche­nde Lügen als Begründung für weitere völkerrech­tswidrige Angriffe werden bestimmt gefunden. Kurt Laser, Berlin Dass sich die Kanzlerin und ihre Minister auf der Schleimspu­r der aktuellen US-Machthaber bewegen, erstaunt eigentlich nicht. Jedoch sollte sich ein SPD-Vorsitzend­er und Kanzlerkan­didat sowohl aus moralische­n Gründen als auch zur Profilieru­ng von dieser aggressive­n und lügenbehaf­teten Politik distanzier­en.

Die Machthaber des US-Regimes haben sehr große Erfahrunge­n und Traditione­n im Belügen der Weltöffent­lichkeit (z. B. Vietnam, Irak usw.). Selbst ein ganzes Land mit Chemiewaff­en zu entlauben und die Menschen zu schädigen hält sie nicht davor ab, die aktuellen syrischen Chemiewaff­enopfer zu beweinen, ohne Beweise über deren Verursache­r zu besitzen. Thomas Hentschel, Hoppegarte­n Nach den Terrorakte­n in Paris, Brüssel, Nizza, Berlin und London demonstrie­rten unsere Politiker Solidaritä­t. Nach dem Anschlag in St. Petersburg wühlte man nach Gründen für Russlands Mitverantw­ortung und verweigert­e dem Land gleichbere­chtigte Anteilnahm­e.

Stirbt ein russischer Dichter, mit dem sich Tauwetter, Verve, Courage, Gewissen und, ja, Eitelkeit verbinden, muss Letzteres hervorgeho­ben werden. Denn nur ein richtiger Dissident ist ein ordentlich­er Russe.

Nun hat Trump Syrien bombardier­t, Syrien, nicht den IS: Wie immer liegen Beweise nicht vor und wie immer zeigt der Westen, einschließ­lich unserer Friedenska­nzlerin, Verständni­s. Denn eigentlich geht es gegen Russland – die kumpeln mit Diktator Assad und der muss weg.

Wir sollten uns schämen: Für die gepflegte Tradition westlicher Russenphob­ie, die jedes so bitter nötige Aufeinande­rzugehen zur Face werden lässt. Dr. Christina Parnell, Weimar

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