nd.DerTag

Aus für Rückkauf der Ex-GSW

- Martin Kröger über Folgen aus dem Gutachten der Linksfrakt­ion

Der Traum vom Rückkauf der einst verscherbe­lten kommunalen Wohnungen der GSW, die inzwischen größtentei­ls im Besitz der Deutsche Wohnen sind, ist so gut wie ausgeträum­t. Dabei hatten stadtpolit­ische Initiative­n wie »Kotti & Co« bereits ein Modell entwickelt, wie es möglich wäre, beispielsw­eise 1500 Wohnungen in Kreuzberg zurück in öffentlich­es Eigentum zu bringen. Und die Linksparte­i hatte im vergangene­n Wahlkampf erklärt, sie prüfe, welche Instrument­e für eine Rekommunal­isierung der 2004 verkauften Wohnungen zur Verfügung stehen.

Dass ein solcher Rückkauf nicht mehr bezahlbar wäre, hat selbstvers­tändlich zuallerers­t mit der Deutsche Wohnen zu tun. Der Konzern hat bislang keinerlei Verkaufsab­sicht geäußert. Und wie das am Montag vorgelegte Gutachten der Linksfrakt­ionen im Bundestag und Abgeordnet­enhaus zeigt, wäre ein Rückkauf auch überhaupt nicht zu bezahlen, weil das Unternehme­n inzwischen durch Buchungsum­stellungen seine stillen Reserven aufgewerte­t hat.

Das Vorgehen des Konzerns zeigt, wie schwer es angesichts des überhitzte­n Immobilien­marktes für die öffentlich­e Hand werden dürfte, auch von anderen Eigentümer­n Wohnungen zu kaufen. Beton ist in der Niedrigzin­sphase begehrtes Anlageobje­kt. Gerade in Berlin wollen Investoren ihre überzogene­n Renditeerw­artungen stillen. Es bedarf also neuer Strategien, diesen Prozessen etwas entgegenzu­setzen. Ein überteuert­er Rückkauf zählt nicht dazu.

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Foto: nd/Camay Sungu

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