Art-Rocker
Die
Stern-Combo Meißen trauert um ihren Mitbegründer Norbert Jäger. Der Perkussionist und Keyboarder starb am vergangenen Freitag im Alter von 71 Jahren in Meißen, wie die Band auf ihrer Homepage mitteilte. Jäger hatte sich schon 2011 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Musikgeschäft zurückgezogen. Zur Todesursache machte Bandmanager Detlef Seidel am Montag keine Angaben.
»Mit Norbert verlieren wir einen guten Freund, der viele Jahre mit uns gemeinsam musizierte, viele zeitlose und unvergessliche Songtexte wie beispielsweise ›Weißes Gold‹, ›Die Sage‹ und ›Der weite Weg‹ verfasste und der mit seinem ihm ganz eigenen Humor für viele fröhliche Momente in unserem Bandleben sorgte«, hieß es in dem Nachruf seiner Kollegen.
Jäger gehörte 1964 zu den Gründungsmitgliedern der SternCombo. Die Band hatte sich Mitte der 1970er Jahre musikalisch neu orientiert und stand seither für Art Rock »made in GDR«. Musikalische Vorbilder dafür waren Formationen wie Pink Floyd oder Genesis. Angeregt von der Gruppe Emerson Lake & Palmer bot die Stern-Combo Klassik-Adaptionen und damit eine neue Klangfarbe in der ostdeutschen Szene. Titel wie »Der Kampf um den Südpol« und »Der weite Weg« avancierten zum Gütezeichen.
1978 kam mit dem Album »Weißes Gold« – eine Hommage an den Porzellanerfinder Johann Friedrich Böttger – das erste rocksinfonische Werk in der DDR heraus. Es entstand der Beiname »Pink Floyd des Ostens«. 1982 zerfiel die Band und nannte sich fortan Stern Meißen.
»Das Unglück ist, dass jeder denkt, der andere ist wie er, und dabei übersieht, dass es auch anständige Menschen gibt.« Heinrich Zille