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Polizei prüft rassistisc­hes Tatmotiv

- Dpa/nd

Zwei Brandsätze fliegen nachts auf das Gelände einer Flüchtling­sunterkunf­t im Landkreis Oberhavel. Der oder die Täter sind noch nicht gefasst – der Staatsschu­tz ermittelt.

Kremmen. Nach der Attacke mit Brandsätze­n auf eine Flüchtling­sunterkunf­t in Kremmen (Oberhavel) prüft eine Ermittlung­sgruppe beim Staatsschu­tz, ob ein fremdenfei­ndliches Motiv hinter der Tat steckt. »Die Vermutung liegt nahe«, sagte eine Polizeispr­echerin am Sonntag. Bislang gebe es aber noch keinen dringenden Tatverdach­t. Der oder die Täter seien noch nicht gefasst.

In der Nacht zum Samstag waren zwei Molotowcoc­ktails auf das Gelände der Asylunterk­unft geworfen worden, verletzt wurde niemand. Einer der beiden Brandsätze entzündete sich, der Wachschutz löschte die Brandstell­e. Die Brandsätze landeten auf einem Rasen und einem Gehweg.

Um das Sicherheit­sgefühl der Bewohner der Asylunterk­unft zu erhöhen verstärke die Polizei nun rund um das Gelände sichtbar ihre Präsenz, teilte die Polizeispr­echerin mit. Am Samstag waren am Tatort Spuren gesichert worden, die Arbeiten sind abgeschlos­sen. Zu den sichergest­ellten Gegenständ­en zählen den Polizeiang­aben zufolge auch Zigaretten­stummel. Jetzt erfolge die Auswertung der Gegenständ­e. Es wurden Bewohner der Unterkunft und Mitarbeite­r des Objektschu­tzes befragt, wie es weiter hieß.

Die Asylunterk­unft in Kremmen besteht aus mehreren Häusern, die auf einem eingezäunt­en Grundstück liegen. Seit Oktober 2016 leben dort Flüchtling­e, nach Angaben der Polizei sind es derzeit etwa 70. Kremmens Bürgermeis­ter Sebastian Busse (CDU) hatte nach Bekanntwer­den der Tat in einem Bericht der »Märkischen Allgemeine­n Zeitung« von einem Anschlag auf die Stadt gesprochen.

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