Winzer zünden Feuer für die Rebstöcke an
Nachtfrost bis zu minus sieben Grad – Obst- und Gemüsebauern fürchten um ihre Kulturen
Berlin. In zahlreichen Region Deutschlands fürchten die Bauern derzeit um Obst und und Gemüse. »Bisher ist nichts passiert«, sagte Stefanie Härtel, Sprecherin beim Bayerischen Bauernverband, am Dienstag. Allerdings hoffen die Landwirte, dass die Prognose für die nächsten Tage nicht eintrifft. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes soll es in der Nacht zum Donnerstag bis zu minus sechs Grad kalt werden, in der Nacht zum Freitag bis zu minus sieben Grad. Damit könnte eine für jun- ge Pflanzen und Spargel sowie frische Blüten gefährliche Temperatur erreicht werden, sagte der Gartenbauexperte des Bauernverbandes, Theo Däxl. »Kritisch wird es bei minus drei bis minus vier Grad.«
Bedrohlich könnte es auch für den Wein werde. Aus Angst vor Spätfrösten will das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth in den Weinbergen Hunderte kleine Feuer entfachen. »Der aktuelle Kälteeinbruch in Sachsen fordert von den Winzern besondere Maßnahmen«, sagte ein Sprecher. Von bis Freitag sollen daher in jeder Nacht rund 200 kleine Feuer in insgesamt acht Lagen in Diesbar-Seußlitz und Radebeul kontrolliert entzündet werden, um die Bodentemperatur zu erwärmen.
Betroffen sind insgesamt 19 Hektar Rebfläche, darunter 5,5 Hektar besonders empfindliche Junganlagen der Rebsorten Müller-Thurgau und Bacchus auf der Seußlitzer Heinrichsburg. »Späte Frostperioden bedrohen vor allem die Knospen der Rebstöcke, die durch die plötzliche Kälte braun werden und abfallen«, so Junge. Auch die Obstbauern in Sachsen bangen angesichts der Temperaturen um ihre Ernte. »Es ist eine gefährliche Zeit«, erklärte Udo Jentzsch vom Obstbauverband. Kirsche, Johannisbeere und Apfel stünden vielerorts schon in Blüte. Fallen die Temperaturen deutlich unter null Grad, drohen Verluste bis hin zum Totalausfall. Manche Obstbauern arbeiteten daher mit Warmluft oder kleinen Feuern. Das funktioniere aber meist nur auf kleineren Flächen, hieß es.