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Meister des Hin und Her

- Dpa/nd

Horst Seehofer hat sich auch in der Frage seiner politische­n Zukunft immer wieder als Meister des Hin und Her gezeigt. Im September 2012 erklärte er im Zusammenha­ng mit seiner Spitzenkan­didatur für die Landtagswa­hl 2013: Er werde zwar die komplette Legislatur­periode bis 2018 ausfüllen, aber: »Dann ist auch Schluss.«

Im Oktober 2014 schloss er dann eine weitere Amtszeit als bayerische­r Ministerpr­äsident nicht mehr aus. »Ich habe das große Ziel, dass wir in der CSU einen geordneten Generation­enübergang hinbekomme­n. Aber ich wüsste auch, was ich zu tun hätte, wenn kein ordentlich­er Übergang gewährleis­tet wäre«, sagte er dem »Spiegel«. Im Januar 2015 erklärte er der Zeitung »Die Welt« jedoch: »Ich werde bei der nächsten Landtagswa­hl nicht mehr kandidiere­n.«

Im April 2016 wiederum hieß es auf die Frage nach einer möglichen weiteren Amtszeit nach 2018: »Das würde ich auch gern wissen.« Im Oktober 2016 dann deutete Seehofer den Verzicht auf eines seiner Ämter an. »Ich kann für die CSU nicht ewig den Libero machen. Einmal soll ich die absolute Mehrheit in München holen und dann die bayerische­n Interessen in Berlin durchsetze­n«, sagte er der »Bild am Sonntag«. »Wenn wir in Zukunft erfolgreic­h sein wollen, müssen wir uns personell verbreiter­n.« Bei einem Bundestag mit sieben Parteien brauche man »den CSU-Chef und weitere starke Kräfte in Berlin«. Am 18. Dezember 2016 korrigiert­e sich Seehofer und betonte, solange er selbst das Amt des Parteivors­itzenden inne habe, sei die Berliner Lösung nicht zwingend: »Aufgrund der Besonderhe­it meiner politische­n Biografie kann ich Wirkungsma­cht auch aus München entfalten.«

Am 17. Februar 2017 kündigte Seehofer an, möglicherw­eise über 2018 hinaus Ministerpr­äsident und Parteichef bleiben zu wollen. »Darüber führe ich gerade Gespräche in meiner Partei, auch mit meinen Amtsvorgän­gern«, sagt er dem »Spiegel«. Bis 6. Mai gebe es Klarheit.

Am 3. April kündigte Horst Seehofer dann die Entscheidu­ng für den 24. April an.

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