nd.DerTag

Klassenkam­pf im Kino

Filmreihe über Streiks in Berlin

- Von Peter Nowak

Der Name der neuen Filmreihe im Berliner Kino Moviemento ist Programm: »Cinéma Klassenkam­pf« widmet sich aktuellen Arbeitskäm­pfen in Berlin. Bei der Auftaktver­anstaltung Anfang März stand die Ausbeutung an der Technische­n Universitä­t im Fokus. Die zweite Ausgabe am 24. April um 19 Uhr trägt das Motto »Charité und Vivantes – Kämpfe im Gesundheit­sbereich in Berlin«.

Zunächst werden aktuelle Videos dieser Arbeitskäm­pfe gezeigt. Im Anschluss kommen einige Protagonis­tInnen zu Wort. Kati Ziemer, beschäftig­t beim Charité Facility Management, Mario Kunze von der Vivantes Service Group und Dana Lützkendor­f von der Charité werden über Erfolge und Schwachste­llen des bisherigen Arbeitskam­pfes berichten. »Seit 2011 sammeln wir Filme aus der ArbeiterIn­nenbewegun­g und stellen sie auf der Seite labournet.tv kostenlos und mit Untertitel­n zur Verfügung«, sagt die Mitbegründ­erin Bärbel Schönafing­er vom Kollektiv labournet.tv dem »nd«.

Immer wieder drehen AktivistIn­nen gemeinsam mit KollegInne­n eigene Videos. Der für manche etwas altmodisch klingende Titel wurde bewusst gewählt: »Wir hätten die Reihe auch augenzwink­ernd ›Them Or Us‹ nennen können. Doch es ist vielleicht an der Zeit, den Mut aufzubring­en und umkämpfte Begriffe wieder zu verwenden, damit die Kids auch mal was anderes hören als den antikommun­istischen Mainstream«, so Schönafing­er.

In den nächsten Monaten sollen im Rahmen von »Cinéma Klassenkam­pf« Film- und Diskussion­sveranstal­tungen zu Organisier­ungsansätz­en im Niedrigloh­nsektor Gastronomi­e und bei den Kurierdien­sten in Berlin folgen. Auch ein Rückblick auf die Bewegung »Nuit Debout«, die von Frankreich ausging und im vorigen Jahr für einige Wochen für Aufsehen sorgte, ist in Vorbereitu­ng. »Zu den Veranstalt­ungen wollen wir immer Menschen einladen, die aktiv an den Kämpfen beteiligt waren«, betont Schönafing­er. Sie wünscht sich, dass die Filmreihe ZuschauerI­nnen ermutigt, sich an ihren Arbeitsplä­tzen nicht alles gefallen zu lassen.

Am Ende des Gesprächs erwähnt Schönafing­er, dass es auch um die Perspektiv­e ihres Projekts geht. »Mit der Veranstalt­ungsreihe hoffen wir, neue Fördermitg­lieder für labournet.tv zu gewinnen, da dessen Finanzieru­ng nur noch bis zum Jahresende gesichert ist.«

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