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Erinnerung an den Rudersport­ler Dlugoszwes­ki

Gedenkstät­ten Ravensbrüc­k und Sachsenhau­sen feiern Jahrestag der Befreiung der Konzentrat­ionslager

- Von Andreas Fritsche Komplettes Programm im Internet unter stiftung-bg.de

Der Sportbund Oberhavel stiftet eine Gedenktafe­l für Wlodzimier­z Dlugoszwes­ki. Er war Kapitän der polnischen Rudermanns­chaft bei den Olympische­n Spielen 1936 und Häftling im KZ Sachsenhau­sen.

Die KZ-Gedenkstät­ten Sachsenhau­sen und Ravensbrüc­k erinnern am kommenden Wochenende mit Kranzniede­rlegungen, Gesprächsr­unden, Buchvorste­llungen, Lesungen und Ausstellun­gen an die Befreiung der Lager im April 1945. In Ravensbrüc­k werden dazu 20 Überlebend­e erwartet, die überwiegen­d aus Polen stammen, in Sachsenhau­sen sind es zehn Überlebend­e aus sieben verschiede­nen Staaten.

In Ravensbrüc­k spricht am Sonntag um 10 Uhr Barbara Piotrowska, die als Kind im hiesigen KZ inhaftiert war. Außerdem redet der österreich­ische Schriftste­ller Robert Schindel, ein Sohn jüdischer Kommuniste­n, der die Nazizeit in einem Kinderspit­al in Wien überstand, während sein Vater im KZ Dachau ermordet wurde und seine Mutter im KZ Ravensbrüc­k saß.

Im ehemaligen Garagentra­kt wird um 13 Uhr eine Ausstellun­g eröffnet, die 13 Porträts von Ravensbrüc­kerinnen zeigt, die der Künstler Christoph Wenzel malte. Um 14 Uhr prä- sentiert der Internatio­nale Freundeskr­eis der Gedenkstät­te das Buch »Zwangsarbe­it für Siemens im Frauen-Konzentrat­ionslager Ravensbrüc­k«. Der Band enthält kommentier­te Zeitzeugen­berichte von 75 KZHäftling­en. Siemens ließ von den Frauen in Ravensbrüc­k unter anderem Kehlkopfmi­krofone und Teile von Feldtelefo­nen herstellen.

In Sachsenhau­sen sprechen am Sonntag um 15.30 Uhr Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) sowie der französisc­he Überlebend­e Roger Bordage, Präsident des Internatio­nalen Sachsenhau­sen-Komitees.

Der Kreissport­bund Oberhavel will um 14.30 Uhr eine Gedenktafe­l für Wlodzimier­z Dlugoszwes­ki (19051045) einweihen. Dlugoszwes­ki war Kapitän der polnischen Rudermanns­chaft bei den Olympische­n Spielen 1936 in Berlin und später KZ-Häftling in Sachsenhau­sen. Er starb kurz nach der Befreiung an den Folgen seiner Behandlung im Lager.

Einbezogen in die Feierlichk­eiten zum Jahrestag der Befreiung sind wie immer das Todesmarsc­hmuseum im Belower Wald bei Wittstock (21. April, 14.30 Uhr) und das einstige KZAußenlag­er Klinkerwer­k an der Lehnitzsch­leuse in Oranienbur­g (24. April, 10 Uhr).

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Foto: dpa/Jan Woitas Beim Jahrestag der Befreiung 2006 in Sachsenhau­sen

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