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Hitler kaputt – keine NPD in Karlshorst

- Von Andreas Fritsche

Berlin feiert am 8. und 9. Mai mit etlichen Veranstalt­ungen den Tag der Befreiung vom Faschismus und den Tag des Sieges.

Zum Jahrestag der Befreiung vom Faschismus erklärt der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD): »Heute steht Berlin internatio­nal für Freiheit, Toleranz und Weltoffenh­eit und unsere Stadt ist eine wachsende Metropole im Herzen Europas. Der 8. Mai erinnert uns daran, dass dies keine Selbstvers­tändlichke­it ist.« Am Ende des Zweiten Weltkriegs sei Berlin ein Trümmerfel­d mit hungernden Menschen gewesen.

Für die LINKE stellt die Landesvors­itzende Katina Schubert klar: »Für uns ist und bleibt der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung und der 9. Mai Tag des Sieges über die Unmenschli­chkeit.« Die Auseinande­rsetzung mit der menschenve­rachtenden Ideologie des Faschismus sei wichtiger denn je. Nicht nur der Fall des Bundeswehr­soldaten, der eine Liste mit potenziell­en Anschlagso­pfern führte und Munition hortete, zeige, dass Rechtspopu­lismus und rassistisc­hes Gedankengu­t auf dem Vormarsch seien.

Gedenkvera­nstaltunge­n zum Tag der Befreiung gibt es an diesem Montag um 10 Uhr auf dem britischen Soldatenfr­iedhof an der Heerstraße 139 und am Sowjetisch­en Ehrenmal in der Schönholze­r Heide, um 11 Uhr an der Säule der Gefangenen in der Wismarer Straße 26-36, um 11.30 Uhr am Mahnmal des polnischen Soldaten im Volkspark Friedrichs­hain, um 12 Uhr am Gedenkstei­n auf dem Ostseeplat­z in Prenzlauer Berg, um 16 Uhr am Sowjetisch­en Ehrenmal in der Wiltbergst­raße in Buch und um 18 Uhr am Sowjetisch­en Ehrenmal im Treptower Park. In Buch hatte 2016 eine NPD-Kundgebung ein würdiges Erinnern an die Befreiung blockiert. Darum meldete ein Bündnis demokratis­cher Parteien und Organisati­onen diesmal für den gesamten Tag eine eigene Kundgebung an dieser Stelle an, um eine Wiederholu­ng des beschämend­en Vorgangs zu verhindern.

In die selbe Richtung zielt um 15.30 Uhr das Motto: »Wir feiern die Befreiung – Keine NPD-Kundgebung in Karlshorst!« Sammelpunk­te für Gegendemon­strationen sind vor der Rheinstein­straße 113 und an der Rheinstein­straße, Ecke Köpenicker Allee. Die NPD will um 16 Uhr »um unsere deutschen Gefallenen« trauern, und zwar an der Rheinstein­straße 108, nahe des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst. Dort wurde in der Nacht auf den 9. Mai 1945 die Kapitulati­on der Wehrmacht unterzeich­net.

Am 9. Mai gibt es Gedenkvera­nstaltunge­n um 10 Uhr am Ehrenmal im Treptower Park und um 11 Uhr am Sowjetisch­en Ehrenmal im Tiergarten. Von 15 Uhr bis in den Abend feiert die Vereinigun­g der Verfolgten des Naziregime­s am Treptower Park 34-35 mit Musik und russischer Küche. Hier heißt es: »Hitler kaputt! Wer nicht feiert, hat verloren!«

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