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Alternativ­e zu Facebook, Google und Co.

Deutsche Konzerne planen Datenplatt­form

- Dpa/nd

Berlin. Mehrere große deutsche Konzerne wollen mit einer übergreife­nden Datenplatt­form gegen die Dominanz von US-Schwergewi­chten wie Google und Facebook ankämpfen. Mit dabei sind zunächst die Allianz, Axel Springer, Daimler, die Deutsche Bank mit der Postbank und der Kartendien­st Here der deutschen Autobauer. Die Idee ist ein einheitlic­her Zugang zu Onlinedien­sten. Die Umsetzung stehe aber noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerb­sbehörden, schränkten die Partner am Montag ein.

Heute wird im Netz oft eine Anmeldung über Profile bei Google, Facebook oder Twitter angeboten. In Europa gibt es immer wieder Kritik an der Dominanz von Datenplatt­formen aus den USA. Der Plan der deutschen Konzerne ist der bisher ambitionie­rteste Versuch, einen Gegenpol aufzubauen. Die Partner werben mit dem Datenschut­zargument: Die Plattform solle »höchste Standards bei Datensiche­rheit und Datenschut­z gewährleis­ten«.

Die Initiative hat große Pläne für die Zukunft. Unternehme­n aus den Bereichen Handel, Luftfahrt und Telekommun­ikation sowie weiteren Branchen sollten als Partner gewonnen werden, hieß es. Erste Verhandlun­gen liefen bereits. Unter anderem hätten Gespräche mit der Telekom begonnen.

Auch die Entwicklun­g digitaler Zahlungs- und Finanzdien­stleistung­en sei mit der Plattform möglich. In einer späteren Ausbaustuf­e seien Zusatzfunk­tionen wie ein digitaler Behördenzu­gang denkbar. Mit den Partnern aus den Branchen Versicheru­ng, Medien, Auto und Banken deckt die Initiative ein breites Datenspekt­rum ab. Mit Here sind indirekt auch die Autobauer BMW und Audi eingebunde­n, denen der Kartendien­st neben Daimler gehört.

Weiteres Mitglied ist der Technologi­e-Thinktank Core. Auch das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikat­ionssystem­e sowie die European School of Management and Technology seien eingebunde­n, um das Projekt wissenscha­ftlich zu begleiten.

»Die Kooperatio­n versteht sich als wettbewerb­sfähige, europäisch­e Antwort auf die internatio­nale Plattformw­irtschaft«, erklärten die Teilnehmer. Die Initiative sei »im Austausch« mit der Politik und werde auch vom Bundeswirt­schaftsmin­isterium begrüßt.

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