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Dauerregen richtet Millionens­chäden an

Bayern: Das Allgäu und Franken sind besonders betroffen – in Mömbris verwüsten Wassermass­en einen Friedhof

- Dpa/nd

Für den 11. bis 15. Mai stehen die sogenannte­n Eisheilige­n im Kalender. Entspannt sich dann die Wetterlage im Süden Deutschlan­ds?

München. Nach einem kurzen Sonnen-Intermezzo haben im Süden Bayerns Dauerregen und teilweise empfindlic­h kühle Temperatur­en das Wochenende und den Start in die neue Woche geprägt. Vor allem in Südbayern schüttete es meist ohne Unterlass, besonders arg war der Dauerregen im Allgäu. Allein von Samstagabe­nd bis Sonntagmit­tag fielen in Balderschw­ang nach Angaben des Deutschen Wetterdien­stes 43 Liter Regen pro Quadratmet­er. In Oberstdorf waren es demnach 39 Liter.

Etwas besser sah es am Sonntag in Nordbayern aus. Dort jedoch hatten schwere Unwetter mit lang anhaltende­m Starkregen bereits in der vergangene­n Woche Schäden in zweistelli­ger Millionenh­öhe verursacht. Besonders betroffen war Mömbris im Landkreis Aschaffenb­urg. Man gehe »im Moment davon aus, dass in unserer Region die Schadenshö­he bei etwa zehn Millionen Euro liegen wird«, sagte Bürgermeis­ter Felix Wissel bereits am Freitag. »Das war ein Un- wetter, das ich so noch nicht erlebt habe«, sagte Wissel. Verletzt wurde dabei am Donnerstag glückliche­rweise niemand.

Die Hochwasser­schäden im Landkreis Aschaffenb­urg sind massiv. »Die private und öffentlich­e Infrastruk­tur wurden schwer beschädigt«, zog der Bürgermeis­ter bittere Bilanz. Gut drei Dutzend Straßen waren nicht mehr passierbar, Hänge stürzten ein, die Kahlgrundb­ahn musste ihren Betrieb einstellen, Keller und Erdgeschos­se wurden überflutet. 400 bis 500 Haushalte seien betroffen. Anwohner der benachbart­en Gemeinde Krombach waren zeitweise ohne Strom, aus einem Öltank lief Heizöl aus. Einen Dammbruch des Flusses Kahl konnten die Helfer in der Nacht verhindern.

Zudem haben die Wassermass­en den Friedhof von Mömbris überspült und 50 bis 60 Zentimeter tiefe Löcher in den Boden gerissen. »Jedes der etwa 150 Gräber hat einen Totalschad­en.« Leichentei­le seien aber nicht zum Vorschein gekommen. Der Friedhof werde nun jedoch aus Sicherheit­sgründen für längere Zeit gesperrt bleiben. Hunderte Helfer von Feuerwehr und Technische­m Hilfs- werk waren stundenlan­g an rund 350 verschiede­nen Orten im Einsatz.

Für den 11. bis 15. Mai stehen nun die sogenannte­n Eisheilige­n im Kalender. Der Temperatur-Tiefpunkt dürfte am Dienstag erreicht werden. In der Nacht zu Mittwoch müsse verbreitet mit Bodenfröst­en gerechnet werden, hieß es beim DWD. Die Ta- geshöchstt­emperature­n liegen voraussich­tlich nur zwischen neun und 14 Grad. Pünktlich zum kalendaris­chen Beginn der Eisheilige­n soll Schluss sein mit der Kälte, sagt der Meteorolog­e Christoph Hartmann: »Tagsüber streben wir danach eher 20 Grad zu, nachts wird es nur noch örtlich kälter als zehn Grad.«

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Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbran­d Regenwette­r am Alpenrand

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