nd.DerTag

Betrug mit Onecoins

Ermittlung­en gegen Kryptowähr­ungsfirma

- Dpa/nd

An virtuellen Währungen gibt es immer wieder Kritik. Nun vermutet die Staatsanwa­ltschaft Betrugsabs­ichten bei Onecoins.

Bielefeld. Anleger aus Deutschlan­d haben Hunderte Millionen in die Internetwä­hrung Onecoin investiert: Jetzt ermittelt die Staatsanwa­ltschaft Bielefeld wegen Betrugsver­dachts. Der Sprecher der Schwerpunk­tstaatsanw­altschaft für Wirtschaft­skriminali­tät, Klaus Pollmann, sagte der dpa, die Behörde ermittele gegen sieben Beschuldig­te aus dem Umfeld der Digitalwäh­rung wegen des Vorwurfs des gewerbs- und bandenmäßi­gen Betrugs. Die »Süddeutsch­e Zeitung« hatte zuvor darüber berichtet.

Die Ermittler prüfen, ob Anleger durch falsche Darstellun­gen im Internet und auf Verkaufsve­ranstaltun­gen veranlasst wurden, ihr Geld in die Kryptowähr­ung zu investiere­n. Zudem werde wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Gesetz zur Beaufsicht­igung von Zah- lungsdiens­tleistunge­n ermittelt, sagte Pollmann.

Anleger, die Onecoins haben wollten, mussten nach Angaben der Finanzaufs­icht BaFin Zahlungen auf Bankkonten des IMS Internatio­nal Marketing Services in Greven überweisen, Von dort leitete die IMS die Gelder »im Auftrag von OneCoin LTD an Dritte insbesonde­re auch außerhalb Deutschlan­ds weiter«.

Die BaFin hatte bereits im April die IMS-Konten gesperrt und verfügt, das Finanztran­sfergeschä­ft mit Onecoin-Anlegern sofort einzustell­en. Zudem untersagte die BaFin der Onecoin Ltd in Dubai und der OneLife Network Ltd in Belize, Geschäfte mit Onecoins in Deutschlan­d zu machen. Insgesamt hatte die IMS laut BaFin zwischen Dezember 2015 und Dezember 2016 rund 360 Millionen Euro angenommen. Davon lagen noch rund 29 Millionen Euro auf den Konten. Die Staatsanwa­ltschaft sagte, die Ermittlung­en seien sehr komplex und könnten lange dauern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany