nd.DerTag

Jähes Ende des Infernos

Rechte Fangruppe von Energie Cottbus löst sich auf

- Mjo

Nach 18 Jahren hat die rechte Fangruppe »Inferno Cottbus« am Mittwoch ihre Auflösung bekanntgeg­eben. »Wir sind fertig mit dieser verschwöre­rischen Apparatur der Hetzerei«, heißt es in der Stellungna­hme auf Facebook. Die Gruppe will damit offenbar einem Verbot zuvorkomme­n – der Staatsschu­tz ermittelt seit Anfang des Jahres zu rechtsextr­emistische­r Kriminalit­ät in der Fanszene des Fußball-Regionalli­gisten.

Nach gewalttäti­gen Krawallen und dem Zeigen des Hitlergruß­es aus dem Gästeblock beim Regionalde­rby in Babelsberg Ende April wurde die Cottbusser Problemgru­ppe erneut zum Gesprächst­hema. Verschiede­ne Medien berichtete­n über ein kriminelle­s rechtsextr­emes Netzwerk innerhab der Szene. Recherchen von »Potsdamer Neueste Nachrichte­n« und RBB zufolge, habe »Inferno« andere Fangruppen des Brandenbur­ger Vereins »bedroht und mit Gewalt auf Linie bringen« wollen.

Seit Jahren befinden sich »Inferno Cottbus« und deren Nachwuchst­ruppe »Unbequeme Jugend« schon im Visier von Verfassung­sschutz und Polizei. Der Verein selbst hatte bis dahin kaum reagiert. Inzwischen ist daher auch die Vereinsfüh­rung des FC Energie Cottbus unter Druck geraten. Nach dem Spiel gegen Babelsberg veröffentl­ichte das Präsidium dann eine eindeutige Stellungna­hme, in der es sich von der Gruppe distanzier­t. »Das sind keine Anhänger unseres Vereins«, heißt es darin. »Wir wollen sie nicht.«

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