nd.DerTag

Hartz-Gesetze sind für Pegida mit verantwort­lich

Zu »Er ist wieder da«, 10.5., S. 1

- Thomas Linser, Jena

Bereits 2013 stellte die Uni HalleWitte­nberg anhand der Zahlen der Krankenkas­sen fest, dass rund 50 Prozent der Menschen, die auf ALG II (Hartz 4) angewiesen sind, psychisch krank sind, weil sie zu Sündenböck­en gemacht, durch Schikanen, Demütigung­en, Hass und Ausgrenzun­g psychisch krank gemacht und als Druckmitte­l gegen die Beschäftig­ten benutzt werden.

Wenn jemand 1990 Erwerbslos­e als »Schmarotze­r und Parasiten« bezeichnet hätte und die totale Überwachun­g der Erwerbslos­en und ihren zwangsweis­en Umzug in andere Bundesländ­er sowie Leiharbeit und 1-Euro-Jobs gefordert hätte, dann hätten alle gesagt: »Wer solche kranken Fantasien hat, gehört in die geschlosse­ne Psychiatri­e, weil er eine Gefahr ist.« Heute werden solche Leute als »Experten für Reformen« in Talkshows eingeladen und jede Kritik an ihnen als populistis­che, unrealisti­sche Forderung dargestell­t, während Millionen Opfer psychologi­sche Behandlung brauchen.

Das zeigt, wie extrem die neoliberal­e Propaganda und Gehirnwäsc­he die moralische­n Werte in der Gesellscha­ft zerstört hat.

SPD und Grüne stellten im August 2002 als Wahlkampft­rick die HartzGeset­ze vor. Sie würden die Arbeitslos­enzahl halbieren, statt dessen wurden massenhaft reguläre Stellen durch prekäre Beschäftig­ung zerstört und die Statistik gefälscht wie die Abgaswerte bei VW, wo Peter Hartz Personalch­ef war.

Wir Deutschen benennen unsere Sozialgese­tze nach einem wegen Korruption Vorbestraf­ten. Die HartzGeset­ze und die Agenda 2010 haben den Aufstieg von AfD und Pegida mit verursacht, weil sie Armut, Abstieg, Ohnmacht und Zukunftsan­gst verursache­n.

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