nd.DerTag

Spritverbr­auch und Antriebsar­t

Leserfrage zum Neuwagenka­uf

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Vor einer Woche wurde im ndratgeber auf eine entspreche­nde Leserfrage über die Risiken beim Kauf eines Gebrauchtw­agens hingewiese­n. Meine Frage: Was ist beim Neuwagenka­uf zu bedenken? Und was ist zu Elektroaut­os zu sagen? Werner K., Berlin

Auskunft gibt der Automobilc­lub Kraftfahre­r-Schutz e.V. (KS):

Beim Erwerb eines Neuwagens ist die Angebotspa­lette riesig, so dass man der Gefahr unterliegt, sich von Modetrends leiten zu lassen. Doch sollten bei der Qual der Wahl Kraftstoff­verbrauch und Antriebsar­t eine entscheide­nde Rolle spielen – und natürlich der Preis.

Benzin und Diesel sind nach wie vor relativ billig. Doch wenn die Kraftstoff­preise wieder steigen, ist es besonders wichtig, beim Autokauf auf den Spritverbr­auch zu achten. Als Faustregel gilt: Sparsam sind moderne Limousinen oder Kombis mit Direkteins­pritzung und intelligen­ter Motorelekt­ronik, nicht die Allrad-Geländeaut­os oder SUVs, auch wenn diese bei Käufern immer beliebter werden. Schon heute gibt es viele Fahrzeugmo­delle, die sich mit vier bis fünf Litern Kraftstoff auf hundert Kilometer begnügen.

Wer ein umweltfreu­ndliches Auto kauft, spürt das auch im Geldbeutel. Denn Fahrzeuge mit geringem Verbrauch lassen sich in ein paar Jahren besser weiterverk­aufen, spritdurst­ige dagegen weniger.

Die Entscheidu­ng für Benzin-, Diesel- oder Elektroant­rieb hängt vom Einsatzber­eich und der Fahrleistu­ng ab. Benziner haben einen höheren Spritverbr­auch und mehr CO2Emissio­nen, dafür einen niedrigere­n Schadstoff­ausstoß und sind günstiger in der Anschaffun­g. Diesel haben weniger Verbrauch und CO2-Emissionen, stoßen aber mehr Schad- stoffe aus. Sie werden angesichts der VW-Dieselaffä­re später schwer zu verkaufen sein.

Für den Stadtverke­hr oder bei geringen bis mittleren Jahresfahr­leistungen ist ein Benziner zu empfehlen. Wer viel über Land fährt und mehr als 20 000 Kilometer im Jahr zurücklegt, neigt zum sparsamere­n Diesel. Doch der sollte zumindest die höchste Euro-6-Norm erfüllen.

Was die Elektroaut­os anbelangt, so eignen sich die meisten E-Autos allenfalls für den Stadtbetri­eb, auch wenn der Kauf mit satten Prämien geför- dert wird. Wer sein E-Mobil wieder verkaufen will, sollte bedenken, dass es enorme Entwicklun­gssprünge geben wird. Was heute Stand der Technik ist, wird sich in fünf Jahren kaum noch verkaufen lassen.

Eine Alternativ­e sind Hybridfahr­zeuge, die einen Elektromot­or und einen Benzin- oder Dieselmoto­r besitzen. Aber auch Hybridauto­s sind noch teuer. Eine andere Alternativ­e sind Fahrzeuge mit CNG-Antrieb (Compressed Natural Gas), ein Kraftstoff, der an Bedeutung zunehmen wird.

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Foto: dpa/Boris Roessler

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