nd.DerTag

Dieser Präsident macht Hoffnung

Zu »Südkoreas Präsident Moon will atomwaffen­freie Halbinsel«, 12.5., S. 8

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Der sechsjähri­ge Syrienkrie­g und die schwelende Ukrainekri­se belegen hinlänglic­h, dass militärisc­he Muskelspie­le, Ignoranz, Sanktionen, Verteufelu­ngen und diverse andere Methoden zur Konfliktbe­wältigung nicht taugen. Nicht viel anders liefen die Dinge auf der koreanisch­en Halbinsel. Nordkorea wurde der »Achse des Bösen« zugeordnet und Pjöngjang kam aus der »Schurkenro­lle« nicht mehr heraus.

28 500 in Südkorea stationier­te GI, Militärman­över und die Installier­ung des US-Raketenabw­ehrsystems THAAD sind für die nordkorean­ische Führung eine Provokatio­n und haben die Fronten mehr und mehr verhärten lassen. Mit seinem Veto gegen noch härtere Sanktionen strebt Russland eine diplomatis­che Lösung dieses Konflikts an.

Genau in diese Richtung zielt auch das Regierungs­programm des neuen südkoreani­schen Präsidente­n Moon Jae In: Er will nach Nordkorea reisen und den Dialog mit der dortigen Führung voranbring­en, wehrt sich gegen amerikanis­che Einmischun­g und kritisiert die übereilte Stationier­ung des US-Raketensys­tems, für dessen Kosten letztendli­ch sein Land aufkommen soll. Dieser Präsident macht Hoffnung, denn die Kunst des Miteinande­rredens, um einander zu verstehen, die Diplomatie ist und bleibt der vernünftig­e Weg. Gesina Braun, Spremberg

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