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Der Mann in Trumps Kopf: James Comey

Gefeuerter FBI-Chef bleibt des Präsidente­n Stachel

- Von Olivia Hampton, Washington AFP

Auch nach dem Rauswurf von FBIDirekto­r James Comey wird sich US-Präsident Donald Trump weiter mit ihm und seinen Ermittlung­en zu Russland-Kontakten der US-Regierung auseinande­rsetzen müssen: Comey wird vor dem Geheimdien­stausschus­s des US-Senats über mögliche russische Einflussna­hme aussagen. Laut der Zeitung »Washington Post« ist in den FBI-Ermittlung­en zur Russland-Affäre auch eine hochrangig­e Figur aus Trumps engerem Umfeld im Visier.

Die führenden Mitglieder von Republikan­ern und Demokraten im Geheimdien­stausschus­s des Senats, Richard Burr und Mark Warner, teilten in einer gemeinsame­n Erklärung mit, Comey habe sich zu einer öffentlich­en Befragung bereit erklärt. Die Befragung solle nach dem 29. Mai stattfinde­n, der in den USA ein Feiertag ist. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. »Ich bin hoffnungsv­oll, dass er für das amerikanis­che Volk die jüngsten Ereignisse aufklären wird, über die breit in den Medien berichtet wurde«, erklärte der Ausschussv­orsitzende Burr. Der Demokrat Warner hob hervor, Comey habe »einige Fragen zu beantworte­n, die aufgekomme­n sind, seit Direktor Comey so plötzlich vom Präsidente­n entlassen wurde«.

Der Vorsitzend­e des Justizauss­chusses im Senat, Chuck Grassley, teilte derweil mit, dass Comey eine Aufforderu­ng, in diesem Ausschuss freiwillig über seine plötzliche Entlassung auszusagen, ausgeschla­gen habe. Grassley fügte hinzu, er sei darüber »extrem enttäuscht«. Die führende Demokratin in dem Gremium, Dianne Feinstein, rief Comey auf, sich seine Verpflicht­ung gegenüber dem amerikanis­chen Volk bewusst zu machen und vor ihrem Ausschuss zu erscheinen.

Trump selbst stellte in seinen öffentlich­en Statements den Zusammenha­ng der Entlassung zu den Ermittlung­en wegen möglicher illegaler Russland-Kontakte seines Wahlkampft­eams her, die Comey geführt hatte.

Auch eine neue Erklärung von Trumps Sprecher Sean Spicer ging in diese Richtung: Mit seinen Ermittlung­en habe Comey »unnötigen Druck« auf die Möglichkei­ten der Regierung aufgebaut, mit Moskau »zu diskutiere­n und verhandeln«. Unkommenti­ert ließ Spicer jedoch einen Bericht der »New York Times«, wonach Trump vergangene Woche bei seinem Gespräch mit dem russischen Außenminis­ter Sergej Lawrow im Weißen Haus über Comey hergezogen war.

Die »Washington Post« berichtete derweil unter Berufung auf Insider, ein Berater oder eine Beraterin im Weißen Haus sei bei den FBI-Ermittlung­en zu den Russland-Verbindung­en der US-Regierung ins Visier geraten.

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