nd.DerTag

Kein schneller Abschied von der Kohle

- Von Wilfried Neiße

Brandenbur­gs Ministerpr­äsident setzt bei der Energiever­sorgung des Landes vor allem auf Stabilität. Die, sagt er, lasse sich noch lange nicht ausschließ­lich mit erneuerbar­en Energien sichern.

Ein klares Bekenntnis zum Abbau und zur Verstromun­g von Braunkohle hat Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) abgelegt. Beim parlamenta­rischen Abend der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) im Gebäude des Landtags versichert­e er am Donnerstag den anwesenden Konzernver­tretern, dass die Mehrheit des Parlaments fest hinter einer Politik stehe, die eine stabile Stromverso­rgung aus der Steckdose »rund um die Uhr und jeden Tag« sichere.

Beim Braunkohle­strom sei man an eine zuverlässi­ge Bereitstel­lung gewöhnt, »die wir bei den erneuerbar­en Energien erst noch herstellen müssen«, fügte er hinzu. Dabei sei man in der »Pilotphase«, aber eben noch nicht aus ihr heraus. Bis es eine Energiever­sorgung zu allen Tages- und Nachtzeite­n ausschließ­lich aus erneuerbar­en Energien gebe, »werden noch einige Jahrzehnte vergehen«, mutmaßte Woidke. Daher dürfe auch der Neubau von Kohlekraft­werken kein Tabu sein. Denn neue Technologi­e beinhalte immer auch neue Wirkungsgr­ade und Schutzmögl­ichkeiten und würden also im Sinne der Energiewen­de einen Fortschrit­t darstellen.

Nicht zufrieden zeigte sich der Regierungs­chef mit der Entscheidu­ng des Konzerns, den Tagebau Jänschwald­e nicht zu erweitern und Welzow-Süd auf Eis zulegen. Unter dem Blickwinke­l der Kosten und Rentierbar­keit sei sie aber »nachvollzi­ehbar«. Der für die Lausitz anstehende Strukturwa­ndel könne nicht gegen die dortigen Unternehme­n oder Arbeitskrä­fte durchgeset­zt werden, unterstric­h der Ministerpr­äsident.

Landtagspr­äsidentin Britta Stark (SPD) lobte bei dieser Gelegenhei­t, dass die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) eine verlässlic­he Planungspe­rspektive für die kommenden 25 bis 30 Jahre vorgelegt habe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany