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Für 30 Euro im Monat Helfer der Polizei

- Von Andreas Fritsche

Neuer Erlass zu Sicherheit­spartnersc­haften im Land Brandenbur­g: Die Aufwandsen­tschädigun­g wurde angehoben.

In der DDR gab es die Freiwillig­en Helfer der Volkspoliz­ei. Heute gibt es die Sicherheit­spartner – 460 sind es in Brandenbur­g, zusammenge­fasst in 71 verschiede­ne Sicherheit­spartnersc­haften. Diese haben unter ganz anderen gesellscha­ftlichen Umständen im Grunde die selbe Aufgabe und erledigen sie auf ähnliche Weise. Bürger halten einfach nur die Augen offen oder laufen in den Abend- und Nachtstund­en Streife in Kleingarte­nanlagen und Wohngebiet­en, um Einbrüche in Lauben und Garagen zu verhindern. Ertappen sie einen Einbrecher, so sollen sie ihn nicht selbst ergreifen, sondern die Polizei alarmieren. Wo der Freiwillig­e Helfer einst zur nächsten Telefonzel­le spurten musste, greift der Sicherheit­spartner heute zum Handy.

Künftig erhalten die Sicherheit­spartner für ihren ehrenamtli­chen Einsatz eine Aufwandsen­tschädigun­g von 30 Euro im Monat. Bisher waren es nur 25 Euro. Geregelt ist dies neben anderen Sachverhal­ten in einem Eckpunktep­apier zur kommunalen Kriminalit­ätsprävent­ion und in einem speziellen Erlass des Innenminis­teriums zur Sicherheit­spartnersc­haft. Der alte Erlass stammte aus dem Jahr 1995 und wurde nun zum 1. Juni abgelöst.

Darüber informiert­e Innenminis­ter Karl-Heinz Schröter (SPD) am Mittwoch bei einer Tagung in der Fachhochsc­hule der Polizei in Oranienbur­g (Oberhavel). »Nach über 20 Jahren war es nötig, die vorhandene­n Regelungen zu überprüfen und der heutigen Zeit anzupassen«, sagte Schröter. Bislang war die Zahl der Mitglieder in einer Sicherheit­spartnersc­haft auf zehn begrenzt. Diese Beschränku­ng ist nun weggefalle­n. Auf Wunsch erhalten die Helfer wetterfest­e Jacken. 426 Jacken sind ausgegeben worden.

Aus einer Zeit, in der die rot-rote Koalition den beabsichti­gten Stellenabb­au bei der Polizei noch nicht gestoppt hatte, rührt ein 2014 gefasster Beschluss des Landtags, den Erlass zur kommunalen Kriminalit­ätsverhütu­ng zu überarbeit­en. Damals ging es noch darum, ohne eine Personalve­rstärkung bei der Polizei auf Einbrüche und Autodiebst­ähle zu reagieren. Doch auch nach der Kehrtwende in Sachen Personal werden die Sicherheit­spartner als wichtig angesehen.

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