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De Maizière schließt härtere Regeln bei Cybersiche­rheit nicht aus

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Berlin. Die Bundesregi­erung könnte Firmen schärfere Vorschrift­en zur Cybersiche­rheit aufzwingen, wenn sie selbst nicht genug unternehme­n. »Es kann sein, dass der Zeitpunkt kommt, dass die Öffentlich­keit darum bittet, dass wir bestimmte Sicherheit­svorkehrun­gen vorschreib­en«, sagte Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) am Donnerstag. »So weit sind wir noch nicht«, schränkte er ein. De Maizière verglich die Situation mit der Entwicklun­g bei Helmen: Es gebe die Helmpflich­t für Motorradfa­hrer – aber zugleich seien auch viele Radfahrer und Skifahrer mit Helmen unterwegs und das reiche aus. Mit Blick auf die Vorschrift­en zur Cybersiche­rheit sagte der Minister: »Im Moment setze ich auf die Methode Fahrradhel­m.« Zugleich drängten derzeit Unternehme­n weiterer Branchen darauf, ebenfalls als kritische Infrastruk­tur betrachtet zu werden. Die Liste werde in Zukunft möglicherw­eise neu gefasst werden müssen. Der Präsident des Bundesverb­andes der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, mahnte zur Vorsicht bei einer Ausweitung der Liste kritischer Infrastruk­tur. Kempf und De Maizière traten auf einer Veranstalt­ung der Initiative Wirtschaft­sschutz in Berlin auf. Die Bedrohung durch Cyberangri­ffe war zuletzt immer stärker in den Fokus geraten, unter anderem durch den Trojaner »WannaCry«, der Computer verschlüss­elte und Lösegeld forderte.

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